Das mit der Normalität ist so eine Sache. Die meisten Dinge kann man nämlich von mehreren Seiten betrachten. Den Film "Herz ist Trumpf" zum Beispiel: Für den einen ist er der pure Kitsch, für den 19jährigen Ich-Erzähler dieses Buches bedeuten die Filmheldin Linda und ihre Geschichte mehr als alles andere. Eines Tages erfährt er, dass Linda von Ulla Vilstrup gespielt wurde und dass Ulla in seiner Stadt wohnt. Mit seinem Freund zusammen macht er sich auf die Suche nach ihr. Ein Jugendroman mit einer ungewöhnlichen Weltsicht, der an das Buch "Einer flog über das Kuckucksnest" erinnert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Für diese Geschichte von einem "dänischen Forrest Gump" würde Siggi Seuss alle anderen Bücher beiseite legen. Restlos begeistert erzählt der Rezensent in Kurzform die Geschichte von einem Jungen, der seiner grausamen Mutter mit einer Bratpfanne auf den Kopf gehauen hat und nun - in einer psychiatrischen Anstalt - mit einem Kitschfilm über eine im Leben gescheiterte Frau Trost sucht. Schließlich will er die Darstellerin der Filmheldin "Linda" kennen lernen, und wie er das bewerkstelligt und wozu dieses Ansinnen führt, gehört für Seuss zu den "Leseereignissen" schlechthin. Seuss betont dabei die liebevolle, "zu Tränen" rührende Behandlung der Figuren durch den Autor und lobt den "lakonischen Witz und Situationskomik", mit der Aakeson dem ganz normalen Wahnsinn auf die Schliche kommt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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