1993 begeht das bayerisch-schwäbisch-fränkische Bistum Augsburg ein Jubiläum von europäischer und weltkirchlicher Bedeutung. Es ist die 1000-Jahr-Feier der Heiligsprechung seines Schutzpatrons, der zugleich Patron der Stadt Augsburg ist, des Heiligen Ulrich. Der Bischof und Reichsfürst lebte von 890 bis 973. Seine Verehrung wurde erstmals in der Geschichte der Kirche durch eine römische Synode unter Vorsitz des Papstes im Jahre 993 offiziell bestätigt und angeordnet. Schon zu Lebzeiten von den Gläubigen hoch geschätzt, breitete sich ab dem Ende des 10. Jahrhunderts die Verehrung des Augsburger Bischofs, der in der Reichspolitik wie in der Kirchen- und Stadtgeschichte eine herausragende Rolle gespielt hat, in Deutschland und in der europäischen Christenheit aus, hielt über die nachfolgenden Jahrhunderte an und erreichte in der Gegenwart einen erneuten Höhepunkt. Der Darstellung seines Lebens und seiner Verehrung ist dieses Buch gewidmet. Dabei geht es nicht um eine Glorifizierung seine r Person, die ihn in eine unwirkliche Sphäre erhebt, sondern um die realistische Darstellung des Menschen Ulrich in seiner Zeit, der jenseits aller Menschlichkeiten und Zeitumstände von einer unerschütterlichen Treue zur Kirche und zum Reich, dem er rückhaltlos diente, von einer großen Liebe zu den ihm anvertrauten Menschen, besonders zu den Hilfsbedürftigen, und von einem tiefen und festen Glauben an Gott geprägt war.