"Der 1922 erschienene »Ulysses« von James Joyce ist unbestritten das Meisterwerk der literarischen Moderne dieses Jahrhunderts. Unbestritten ist aber auch, daß dieses Buch dem Verständnis des Lesers große Widerstände entgegensetzt. Diese Schwierigkeiten waren mit der Grund dafür, daß die Anzahl der Publikationen über »Ulysses« unübersehbar geworden ist: es gibt Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte, zur Symbolik, zum Verhältnis Joyce-Homer usw. Von all diesen Versuchen unterscheidet sich die Darstellung Hugh Kenners grundlegend; ihr Ausgangspunkt ist die Beobachtung, daß »Ulysses« das erste bedeutende moderne Werk ist, das für sich selbst ein eigenes Ad-hoc-Genre schuf, und dieser Roman somit nur verstanden werden kann, wenn die Regeln dieses besonderen Genres beachtet werden. Die Explikation dieser Regeln unternimmt die vorliegende Arbeit: sie zeigt, wie die traditionelle Erzählweise im »Ulysses« durch minutiöse Informationen aufgebrochen wird, welche Rolle die unterschiedlichen Stile in der zweiten Hälfte des Buches besitzen, welche Bedeutung der mit dem Titel gegebene Bezug auf Homer hat, kurz: er analysiert die einzelnen Facetten der besonderen Schreibart des »Ulysses«."