Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Geschichte der Repräsentationen und Institutionen in der DDR, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit entstand im Rahmen des Seminars "Geschichte der Repräsentationen und Institutionen in der DDR". Die Bedeutung der Bildungspolitik ist eine der wichtigsten Visitenkarten eines Landes. Darüber hinaus lassen die Erziehungsziele und die Wege, diese Ziele zu erreichen, ein tieferes Verständnis für die innere Situation eines Staates zu. So beeinflussen die gewählten Konzepte der Bildungspolitik die ideologischen Weltanschauungen, politischen Meinungen oder moralischen Überzeugungen ganzer Generationen. Da ich selbst ein Kind der DDR bin und bis zur achten Klasse in der Polytechnischen Oberschule "Julius Fucik" in Halberstadt gelernt habe, liegt es in meinem persönlichen Interesse, die Ideologie, Zielsetzung und Geschichte dieses Schulsystems zu verstehen und darzustellen. Des Weiteren scheint es mir als zukünftigem Lehrer unabdingbar, sich mit der Bildungs- und Schulpolitik der DDR auseinanderzusetzen, um ein besseres Verständnis für die eigenen Schüler, welche ja Kinder der Schüler von damals sind, zu bekommen. In dieser Arbeit soll daher die Entwicklung des Schulsystems der DDR nachgeforscht werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem hohen Stellenwert des Berufsvorbereitenden, polytechnischen Unterrichts in den Allgemeinbildenden Schulen der DDR. Dieser stand nicht am Anfang der Entstehung des Schulsystems in der DDR, hatte aber nach seiner Einführung entscheidenden Einfluss auf die Herausbildung und weitere Entwicklung des Schulsystems. Dies herauszustellen und zu beweisen sowie den ideologischen und praktischen Kontext des polytechnischen Unterrichts näher zu beleuchten, ist das zentrale Anliegen dieser Arbeit. Im ersten Teil meiner Arbeit zeichne ich die Entwicklung des Schulsystems und damit einhergehend die des polytechnischen Unterrichts, im Zeitraum von 1945 bis 1970, nach. Im Rahmen des Seminars erfuhr ich zum ersten Mal von der wissenschaftlich-technischen Revolution. Diese und die damit verbundene Verflechtung von Schule, Polytechnik und (Plan)wirtschaft soll im zweiten Teil der Arbeit näher beschrieben werden. Im letzten Abschnitt werden die gewonnen Erkenntnisse zusammengefasst. Die beschriebene Schulepoche fällt in die Zeit des kalten Krieges und damit in eine Phase von Propaganda, Aggression, Agitation und Ideologisierung. Um der Arbeit einen höchst möglichen Grad an Objektivität zu verleihen, habe ich Quellen aus beiden Teilen des ehemals geteilten Deutschlands verwendet.
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