Die Bibelfrage und das Problem des Politischen bilden die beiden aufeinander bezogenen Hauptthemen, auf die sich hier der Umgang mit Luther konzentriert: orientiert an den Quellen, zugleich aber unter dem Anspruch heutiger Verantwortung. Der Unterschied der Zeiten wird eindringend reflektiert, in Hinsicht auf den Bibelgebrauch ebenso wie auf die bedrängenden politischen Verhältnisse. Dennoch wird Luthers theologisches Denken in bezug auf beides zur maßgebenden Orientierungshilfe. Die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium ist und bleibt der Schlüssel wahrer Erneuerung aus der Bibel und rechten theologischen Verantwortens des Politischen. Dabei wird auf die brennenden Fragen eingegangen, jedoch mit der Zumutung, besonnen darüber nachzudenken. Unter den zwölf hier vereinten - bisher teils verstreut publiziert, teils unveröffentlichten - Beiträgen zur Gegenwartsbedeutung Luthers sind die beiden letzten Stücke der nun zum Abschluß gelangenden hundertjährigen Geschichte der WeimarerLuther-Ausgabe gewidmet.