Akademische Arbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 2,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Häufig tritt mutistisches Verhalten im Schulalter auf. Mutistische Kinder werden in der Schule anfangs leicht übersehen, nicht nur weil sie so still sind, sondern auch, weil ihr Schweigen in den ersten Wochen von einigen Lehrern noch toleriert wird. Viele Lehrer gehen davon aus, dass der Schüler nur etwas Zeit braucht, um sich einzuleben. Doch bald müssen auch die vorerst gutmütigen Lehrer feststellen, dass diese Kinder hartnäckig an ihrem Schweigen festhalten. Nicht selten wird ihr Schweigen als Trotzigkeit, Dickköpfigkeit und z.T. sogar als Beleidigung und Ablehnung des Lehrers verstanden. Jedenfalls irritiert es die Lehrer und stellt sie spätestens gegen Ende des ersten Halbjahres der dritten Klasse vor das Problem der Notengebung. Die mündliche Mitarbeit ist Bestandteil der Zeugnisnote. Auch basiert Unterrichtgrößtenteils auf Sprache - häufig gesprochener Sprache. Mutistische Kinder aber wirken teilnahmslos, lesen nicht laut vor, tragen keine Gedicht vor, singen nicht mit, fragen nicht nach und äußern im schlimmsten Fall nicht einmal, dass sie auf Toilette müssen. Sie "verweigern" meist jegliche lautsprachliche Äußerung. Je nachdem wie stark sie sich sozial zurückziehen, sind auch Mimik und Gestik auf ein Minimum reduziert, sodass die Kommunikation selbst darüber schwer fällt. Manche bewegen sich nicht einmal ohne Aufforderung oder sogar Führung. Sie bleiben einfach still sitzen. Wie kann man diesen Kindern nun im Unterricht gerecht werden? Um dem Kind eine positive emotionale, soziale und intellektuelle Entwicklung und eine seinen intellektuellen Fähigkeiten gerecht werdende Schulausbildung zu ermöglichen, ist es erforderlich, dass Lehrer und Mitschüler mit diesen Kindern umzugehen wissen.
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