Was den aufmerksamen Zeitgenossen in den Medien über Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Entstehung des Staates Israel und das Palästinenserproblem immer wieder begegnet ist, hat Traudel Witter in einen fesselnden und aufrüttelnden Roman verdichtet. Die deutsche Jüdin Naemi Stein erinnert an die biblische Naëmi aus dem Buch Ruth. Sie erlebt die »Reichskristallnacht«, entkommt dem Pogrom in Deutschland und gelangt über Umwege nach Palästina, wo sie als junges Mädchen 1948 die Staatsgründung Israels miterlebt. Mittlerweile Krankenschwester, erlebt sie die darauf folgenden Kriegswirren und lernt den schwer verwundeten Soldaten Elimelech Kowalski kennen. Sie verlieben sich und heiraten trotz Zerwürfnis mit Elimelechs Familie. Er besitzt am Ostufer des Jordan Land, das er nutzen will. Naemi folgt ihm deshalb nach Jordanien und in eine arabische Identität. Es ziehen sich aber wieder politische Gewitterwolken zusammen ¿ Die Gewalt zollt auch in ihrer Familie schweren Tribut. Nach dem tragischen Verlust des Ehemannes und auch der beiden Söhne, wird es am Abend ihres Lebens doch noch licht. Sie kann mit ihrer Schwiegertochter Ruth nach Jerusalem zurückkehren und erhält ihre jüdische Identität zurück. Jetzt wird deutlich, worin die Tragkraft dieser aussergewöhnlichen Frau liegt: in ihrem Glauben an den Gott der Väter, wie sie ihn im Anklang an Jesaja 54 auf ihrem Sterbebett bekennt. Dieser Roman erschien zuerst in zwei Bänden (»Eine Frau zwischen den Fronten«, »Heimkehr ins Land der Väter«). Die einbändige Neuauflage ist leicht korrigiert. Die Reihe ¿Roman-Erlebnis Geschichte¿ macht Geschichte als Roman-Lektüre erlebbar.
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