Reformation der Kirche? Da ging es offensichtlich "um s Ganze". Um s Ganze der Wahrnehmung von Gott und Welt, von Mensch und Gesellschaft. Wie gut, dass es diesen Aufbruch gab: aus alten Verkrustungen und manchem Aberglauben! Wie befreiend, dass Menschen mehr auf Gott vertrauten als auf irdische Autoritäten! Wie wegweisend, dass das Gewissen des Einzelnen wichtiger wurde als der Druck von Religion und Tradition! Wie schön, dass Sprache und Musik, Literatur und Kunst in die neue Begeisterung hineinspielten! Vor allem aber: Wie wunderbar, dass endlich wieder ins Zentrum rückte, was in das Zentrum des christlichen Glaubens gehört: Jesus Christus. Das Evangelium von der Gnade Gottes. Die Bibel. Die Predigt. Der Glaube. Und darum auch christliche Freiheit, christliche Bildung, christliche Verantwortung für Gesellschaft und Welt. Was für eine Mission! --- Merkwürdig genug, dass von der Faszination dieses Aufbruchs im Jubiläumsjahr 2017 manches Mal so wenig zu spüren war. In dem Bewusstsein, dass es auch heute "um s Ganze" geht, wenn reformatorische Wahrheit zur Sprache kommen soll, erhebt der Norder Superintendent Dr. Helmut Kirschstein seine "evangelischen Einsprüche".