Wer je die Frankfurter Buchmesse durchwanderte, dem mtiBten tiefe Zweifel gekommen sein, ob die weitere Vermehrung von Btichern noch Sinn macht. 1st der Punkt zunehmenden Ertrages nicht Iangst tiberschritten, die weitere Informationstiberflutung nicht eine be sonders subtile Form der Umweltverschmutzung? Solche, fUr einen Autor ketzerische Gedanken verscheuchte mein Verleger mit dem pragmatischen Hinweis, daB die Quantitat der Bti cher noch nichts tiber die Qualitlit, geschweige denn die Relevanz von Btichern aussagt. Und ein Buch tiber Umweltmanagement gebe es noch nicht, mtisse also geschrieben werden. Nun kann ich mich pragmatischen Argumenten schwer entziehen. Denn in der Tat: In der angeschwollenen Literatur tiber Umwelt okonomie kommt die Unternehmung nicht vor. Selbst in so ver dienstvollen Btichern wie Lutz Wickes "Umweltokonomie", das doch immerhin ein Pllidoyer fUr mehr marktorientierte Umweltpoli tik ist, wird das Unternehmensverhalten nicht analysiert. Es is- wie fUr die ganze tibrige Literatur - eine "black-box". Obwohl fast jedermann tiberzeugt ist, daB gerade die Unternehmen und ihr Ver halten positiv wie negativ eine entscheidende Bedeutung fUr den Umweltschutz haben, entstanden in den letzten 15 lahren noch nicht einmal ein Dutzend Bticher tiber Unternehmen und Umwelt schutz, mehr als die Hlilfte davon Dissertationen, kaum ein Buch sttitzt sich auf empirisches Material. Kurz gesagt: Ein Standard werk tiber Unternehmen und deren Verhliltnis zum Umweltschutz ist tiberflillig. Denn ohne Kenntnis der Reaktionen von Unterneh men zum Beispiel auf die Instrumente der staatlichen Umwelt schutzpolitik kann es keine rationale und effektive Umweltstrategie geben.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.