Zugegeben, der Ablauf scheint zwar unglaublich, ist jedoch allseits gut be kannt und vielfach ,erprobt'. Da prasseln tagtäglich über die Medien unzählige Meldungen über ökologische Gefahren auf die Menschen nieder. Kaum ein anderes Thema wird von den Medien so häufig aufgegriffen. In aufrüttelnden, skandalisierenden Berichten werden die apokalyptische Dimensionen einer Umweltkatastrophe beschworen. Auf der politischen Bühne herrscht kurzfri stig hektische Betriebsamkeit, Besorgnis und Verantwortung werden demon striert, symbolische Entscheidungen getroffen. Expertenmeinung steht gegen Expertenmeinung. Nach kurzer Zeit legt sich die öffentliche Aufgeregtheit wieder, die Gemü ter beruhigen sich, die mahnenden Ereignisse geraten in Vergessenheit. Es herrscht wieder die Dominanz des besinnungslosen 'weiter so', lediglich ge stört durch die Beharrlichkeit umweltpolitisch Engagierter. Was kann und soll ökologische Bildung vor diesem Hintergrund leisten? Hat sie nicht lediglich beruhigende, beschwichtigende Funktion und ist auch sie nicht nur Teil symbolischen Handeins? Ist sie überhaupt in der Lage, die Wahrnehmung der Menschen für ökologische Probleme zu schärfen? Kann sie dazu beitragen, die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu verringern? Kann sie zu Lernprozessen in unterschiedlichen Handlungsfeldern, wie z. B. im Be reich beruflicher Ausbildung und Tätigkeit, ermutigen, die bisher aus ökolo gischem Handeln weitgehend ausgeklammert wurden? Kann sie exemplari sches praktisches Handeln in ökologischen Projekten ermöglichen? Mit dieser Veröffentlichung berichten wir über ein zweijähriges Projekt ökologischer Bildung, das zwei Schwerpunkte hatte: Eine Studie über das Umweltbewußtsein Jugendlicher und die Entwicklung und Erprobung vielfäl tiger Angebote ökologischer Bildungsarbeit.