Umweltbezogene Selbstverpflichtungen der Wirtschaft sind inzwischen über achtzigmal in der deutschen Umweltpolitik eingesetzt worden: Sie haben unter anderem wesentlich zum Ersatz von Asbest in Hochbauprodukten und zum Aufbau des "Grünen Punkt"-Systems und damit zur Abfallverminderung beigetragen. Sie haben andererseits aber nicht verhindern können, daß der Einweganteil bei Massengetränken kräftig angestiegen ist, und sie tragen nach Meinung der Kritiker zu einer zu geringen Kohlendioxydminderung und einem zu geringen Altautorecycling bei. Die Bundesregierung plant zusätzlich die Anwendung eines ganzen Bündels von Selbstverpflichtungen auf dem Abfallsektor. Die Herausgeber und die hochrangigen und sehr fachkundigen Autoren dieses Buches - wie die Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel, der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) Jochen Hasbarth, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BdI) Dr. Ludolf von Wartenberg und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Andreas Troge - beantworten aus ihrer Sicht die Frage: Sind die zunehmend "populärer" werdenden umweltbezogenen Selbstverpflichtungen ein umweltpolitischer Erfolgsgarant oder ein den umweltpolitischen Fortschritt hemmender Irrweg? Sind sie also - wie der BdI meint - "ein effizientes Mittel zur Erreichung umweltpolitischer Ziele" oder sind sie - wie das Zentrum für europäische Wirtschaftspolitik meint - "weich, unfreiwillig und nicht marktwirtschaftlich" und damit umweltpolitisch ungeeignet? Auch die Meinung der EU-Kommission zu Selbstverpflichtungen wird dokumentiert. Der Leser dieses auf der Basis einer erfolgreichen umweltpolitischen Tagung des Instituts für UmweltManagement (IfUM) Anfang 1997 entstandenen Buches kann sich also einen umfassenden Überblick über eines der wichtigsten Instrumente der gegenwärtigen Umweltpolitik und dessen Erfolgschancen, Risiken und - positiven wie negativen - Nebenwirkungen verschaffen.