Nachdem in zwei bundesweiten Studien der Stand der Umwelterziehung im allgemeinbildenden Schulwesen untersucht worden war (Eulefeld, Bolscho, Rost & Seybold, 1988; Eulefeld, Bolscho, Rode, Rost & Seybold, 1993), fand im Auftrag des Bundesministers für Bildung und Forschung im Jahr 1996 eine dritte bundesweite Studie zur Umwelterziehung statt, bei der es nicht nur um eine Bestandsaufnahme, sondern auch um eine Analyse der möglichen Wirkungen von Umwelterziehung auf Seiten der Schüler ging. Welche Wirkungen kann man von Schule erwarten bzw. im Rahmen einer Fragebogenerhebung auch kurzfristig messen? Der Titel des vorliegen den Bandes suggeriert, daß der pädagogische Anspruch von Umwelterzie hung und ihre meßbare Wirksamkeit auseinander klaffen. Man kann sicher lich nicht erwarten, daß schulische Umwelterziehung direkt das Handeln der Schüler in einer meßbaren Weise beeinflußt. Das wäre auch wohl das päda gogisch falsche Ziel. So wünschenswert umweltgerechtes Verhalten und Handeln auch ist, Schule kann und darf nicht das Ziel haben, bestimmte kon krete Verhaltensweisen beim Schüler hervorzurufen oder auszulösen. Schule kann aber die Voraussetzungen vermitteln, die gegeben sein müssen, damit Schüler sich umweltbewußt verhalten. Aus diesem Grund haben wir in der Studie versucht, bestimmte Merkmale schulischer Umwelterziehung mit den motivationalen Voraussetzungen von Umwelthandeln in Verbindung zu brin gen. Dabei haben wir den "normalen" Umweltunterricht untersucht, wie auch Schulklassen aus Schulen, in denen z. B. infolge ihrer Einbindung in Modell versuchsprogramme besonderes Augenmerk auf Umweltbildung gelegt wurde. Der vorliegende Bericht gibt detaillierte Auskunft über die Ergebnisse und zeigt auch, wo es aufgrund der Anlage der Studieschwer war, erwartete Wirkungen nachzuweisen.
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