Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre stellen die deutsche Wirtschaft vorgewaltige Aufgaben und Probleme. Vor diesem Hintergrund verweisen zahlreiche Unternehmen darauf, dass die Bundesrepublik Deutschland im Umweltschutz bereits eine führende Position erreicht habe und weitere Belastungen nicht mehr verkraften könne. Deshalb solle sich die geschaffene Gesetzesgrundlage erst bewähren, bevor weitere Standarderhöhungen beschlossen werden. Andere Fachleute halten dem entgegen, daß auch und gerade in den industriell geprägten, hochentwickelten Volkswirtschaften der Umweltschutz selbst zu einem bedeutsamen Standortfaktor geworden ist. Die Attraktivität eines Standortes hängt eben nicht nur von rein ökonomischen Faktoren wie den Grundstückspreisen, dem Lohnniveau oder den Transportkosten ab, sie wird vielmehr von "weichen" Standortfaktoren mitbestimmt, zu denen u.a. das soziale und kulturelle Umfeld, der Wohn- und Freizeitwert oder das Image einer Region gerechnet werden. Die vorliegende Neuerscheinung untersucht die Tragfähigkeit dieser Argumente, und zwar sowohl unter theoretischen als auch unter empirischen Gesichtspunkten. Es wird gefragt, durch welche Leitlinien und Instrumente die in der Bundesrepublik Deutschland praktizierte Umweltpolitik gekennzeichnet ist und wie sie sich in das Gesamtkonzept der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik einordnet.