Im Rumänien der Zwischenkriegszeit geboren, in Armut aufgewachsen und von den Kriegswirren nach Österreich gespült, kannte Frau Bertas Leben nur Demütigung, Schmerz und Elend. Diese Landschaften der Niedertracht sind es, die sie, nun im Altersheim, vor dem Erzähler ausbreitet. Der wiederum, wohnhaft in der von Tätowierten, Einarmigen und großherzigen Schwedinnen bevölkerten Adlerschen Pension, beginnt sich in dem Heim mit seinen zwielichtigen Insassen und Pflegern wohlzufühlen und zeichnet getreulich Frau Bertas Bericht auf. Max Blaeulichs Werk funkelt in allen Schattierungen der Verzweiflung. So sprachmächtig und gnadenlos ist die existenzielle Einsamkeit seit Kafka nicht mehr beschrieben worden.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Max Blaeulich veröffentlicht nicht nur wunderbare Nischenliteratur und vergessen geglaubte surrealistische Autoren, er schreibt auch fleißig eigene Bücher, meist ziemlich bissige, groteske, voll Sprachüberschwang, die leider bisher vornehmlich vom Feuilleton gefeiert werden und noch nicht ihren Weg in das Bewusstsein einer breiteren Leserschaft gefunden haben, berichtet Karl-Markus Gauss. Auch der neue Roman "Unbarmherziges Glück" zelebriert den Exzess, verrät der Rezensent: im Altersheim "Asyl" herrscht zwar einstweilen die Bürokratie, aber die Alten, die Dementen und die nervennackten Pfleger lassen sich nur zu gerne vom unsicheren, intellektuellen Erzähler mit Alkohol versorgen und geraten zunehmend außer Rand und Band, während immer wieder eine gescheiterte Existenz "vorangeht", wie es im Buch heißt, so Gauss.
© Perlentaucher Medien GmbH
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