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Unternehmen Sie eine Reise nach Afrika, auf einen Kontinent, der noch so viele Rätsel birgt! Die großformatigen brillanten Farbabbildungen eröffnen Einblicke in die verschiedenen Landschaften und stellen Ihnen die Stämme und ihre Bräuche vor. Dieses aufwendige Buch bietet neben der luxuriösen Ausstattung viele anschauliche Zusatzinformationen durch Karten und Zeichnungen und das zu einem sensationellen Preis.

Produktbeschreibung
Unternehmen Sie eine Reise nach Afrika, auf einen Kontinent, der noch so viele Rätsel birgt! Die großformatigen brillanten Farbabbildungen eröffnen Einblicke in die verschiedenen Landschaften und stellen Ihnen die Stämme und ihre Bräuche vor. Dieses aufwendige Buch bietet neben der luxuriösen Ausstattung viele anschauliche Zusatzinformationen durch Karten und Zeichnungen und das zu einem sensationellen Preis.
Autorenporträt
Angela Fisher studierte Sozialwissenschaft und promovierte an der Universität von Adelaide/Australien. 1970 reiste sie zum ersten Mal nach Afrika. Es folgten zahlreiche Reisen und monatelange Expeditionen durch den Kontinent, um traditionellen Schmuck zu dokumentieren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2000

Medizin gegen das Vergessen - Einzigartige Bilder von Kulten, Festen und Ritualen in Afrika

Einmal im Jahr, gegen Ende der Regenzeit, findet in der Sahelsteppe in Zentralniger ein seltsames Fest statt. Sieben Tage lang tanzen bis zu eintausend Männer vor einem Publikum, das ausschließlich aus Frauen besteht. Es ist ein Wettbewerb der Verführungstänze, den die Wodaabe, eines der letzten reinen Nomadenvölker Afrikas, seit Urzeiten abhalten. Neun Monate im Jahr herrscht hier Dürre, nun beginnt die Regenzeit, und das Leben kehrt in die Steppe zurück, begrüßt vom Tanz junger Männer, die sich mit größter Sorgfalt herausgeputzt haben. Sie tragen Turbane und Vogelfedern, lange Gewänder und buntbestickte Überwürfe. Vor allem aber sind sie geschminkt: Das Gesicht ist blaß-gelb gepudert, Augen und Lippen sind mit Antimon gerahmt, eine farbige Linie, die von der Stirn zum Kinn führt, soll die Nase verlängern und so das schöne Profil des Tänzer betonen. Schulter an Schulter stehen die Tänzer in einer Reihe, stellen sich auf die Zehenspitzen, um ihren hohen Wuchs zu unterstreichen, blecken die Zähne, blasen die Backen auf, rollen die Augen und warten auf das Urteil ihrer Richterinnen.

Sieben Tage lang werden Tänzer begutachtet, Ehemänner ausgewählt, Liebhaber erkoren. Es geht erstaunlich freizügig zu. Die Wodaabe - der Name bedeutet "Volk der Tabus" - haben einen strengen Verhaltenskodex, den sie als Erbe ihrer Vorfahren bewahren. Er verpflichtet sie zu Zurückhaltung und Bescheidenheit, Geduld und Seelenstärke, Sorge, Voraussicht und Loyalität. Zu Schönheit und Charme, besonders hochgeschätzte Eigenschaften, sind die Wodaabe nicht durch ihren Kodex verpflichtet, sie halten beides für ein Geburtsrecht ihres Stammes. Am Ende des Festes wird der gereewol getanzt, der mit der Auszeichnung der Schönsten endet. Der Preis besteht allein aus der Ehre des Sieges und der Bewunderung der Frauen.

Der Verführungstanz der Wodaabe ist eine von zahlreichen Zeremonien, die dieser herausragende Bildband in beeindruckenden Fotografien dokumentiert. Zehn Jahre lang haben Carol Beckwith und Angela Fisher an ihrem Buch gearbeitet, ein langer Zeitraum, aber er wäre zu kurz gewesen, hätten die Autorinnen nicht bereits in den beiden vorangegangenen Jahrzehnte Afrika bereist. "Afrika. Kulte. Feste. Rituale" ist die Frucht einer drei Jahrzehnte währenden Beschäftigung mit dem Schwarzen Kontinent und die einzigartige Bestandsaufnahme eines flüchtigen Phänomens. Dreiundvierzig Zeremonien in sechsundzwanzig afrikanischen Ländern werden hier beschrieben und in überwältigenden Bildern dokumentiert: Initiationsriten, Hochzeits- und Verführungstänze, Krönungszeremonien, Anbau- und Ernteriten, Maskentänze, Geisterbeschwörungen, Begräbnisfeiern. Mancher Ritus findet alljährlich statt, andere im Abstand mehrerer Jahre. Etliche der Bilder zeigen geheime Praktiken, etwa von Initiations-, Beschneidungs- oder Wodu-Riten, und sind Beweis für das Vertrauen, das die Gastgeber den Forscherinnen entgegenbrachten. Als sie einem Wodaabe ihr Projekt erklärten, schwieg der Nomade, der noch nie in seinem Leben ein Buch gesehen hatte, lange und sagte schließlich die Worte maagani yegitata - Medizin gegen das Vergessen. Unsere Abbildungen zeigen einen zur Brautwerbung bemalten Surma aus dem Südwesten Äthiopiens, einen Wodaabe-Tänzer aus der Sahelsteppe und eine junge Surma-Braut. Die Größe der Lippenscheibe aus Lehm läßt erkennen, wie hoch der Brautpreis ist: fünfundsiebzig Rinder. (Carol Beckwith und Angela Fisher: "Afrika. Kulte. Feste. Rituale". C. J. Bucher Verlag, München 2000. Zwei Bände im Schuber, 384 u. 360 S., Abb., geb., 248,- DM.)

HUBERT SPIEGEL

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