Dieses Buch bietet 54 Reisegeschichten von vier Kontinenten, Berichte von Expeditionen jenseits der touristischen Trampelpfade. Der Autor erzählt von fernen Ländern und unvertrauten Orten, aber auch von heimatlichen Regionen, die wir zu kennen glauben. Von indischen Zigarettendrehern und nepalesischen Ziegen. Von einem trunkenen Heiligen in Venezuela und einer schwebenden Boutiquenbesitzerin in Florida. Von afrikanischen Nächten, spanischen Sommern und der Entdeckung des Stillstands auf einer luxemburgischen Autobahn.
In den vergangenen zwölf Jahren war der luxemburgische Autor, Übersetzer und Reiseschriftsteller Georges Hausemer in vielen, oft abgelegenen Weltgegenden unterwegs, immer auf der Suche nach Erlebnissen, die es in keinem Reisebüro zu buchen gibt. Zu den Erfahrungen, die er gemacht hat, zählt der Genuss des titelgebenden nigerianischen "Giraffenbiers" ebenso wie die Begegnung mit einem motorisierten Tanzbären in der Nähe von Katmandu. Im venezolanischen Flachland hat er zudem gelernt, den Teufel zu beschimpfen, und im spanischen Baskenland erfuhr er, warum Rita Hayworth bei den Einheimischen so beliebt ist. Hausemer erzählt Geschichten, die sich weder in Rubriken sperren noch auf Listen bündeln lassen. Wichtiger als Fakten sind ihm Gefühle, Eindrücke - und Blicke hinter die Fassaden auf all das, was den Alltag der Menschen in westafrikanischen, südamerikanischen oder südostasiatischen Ländern ausmacht. Neben dreißig längeren Reportagen enthält das Buch zwei Dutzend kürzere Texte, in denen das Anekdotische poetisch überhöht bis surreal verdichtet wird.
F.A.Z.
"Und abends ein Giraffenbier. Reisegeschichten" von Georges Hausemer. Editions Guy Binsfeld, Luxemburg 2006. 302 Seiten. Broschiert, 25 Euro.
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