Anna Löber wird 1921 in Kassel geboren. Sie ist zwölf Jahre alt, als die Nazis an die Macht kommen, achtzehn und hochschwanger, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Ihr Mann ist als Soldat eingezogen und die letzten Kriegsjahre erlebt sie, durch die Evakuierung nun auch vom Rest der Familie getrennt, als berufstätige Mutter mit Kind und auf sich allein gestellt. Die in dieser Zeit endgültig erlangte Selbstbestimmung und Durchsetzungskraft bewahrt sie sich - für ihre Generation nicht unbedingt üblich - auch über das Kriegsende und die Heimkehr ihres Mannes hinaus. Sie erfüllt die Rolle der versorgenden Ehefrau und Mutter, ist aber zugleich Geschäftspartnerin und Vertraute und in vielen Dingen eigenständig. Bis ins hohe Alter und solange es ihr möglich ist, verlässt sie sich weitgehend auf ihr eigenes Urteil und entscheidet frei von äußeren Einwirkungen, die Gedanken und das Bestreben immer nach vorn gerichtet. "Und dann machst du eben weiter" ist der Blick zurück auf einhundert ereignisreiche Jahre mitten in Deutschland und als Titel zugleich der rote Faden dieser für ihre Zeit typischen und doch individuellen Lebensgeschichte.
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