Stell dir vor, du wirst gefragt: "Was ist Seele?" - Was würdest du antworten?Und nun stell dir vor, du fragst ein Kind. Wie erklären Kinder einen kaumfassbaren Begriff, den wir Erwachsene uns durch tausend kluge Bücher undGedanken mühselig herzuleiten versuchen? - Gemeinsam mit Kindernentwickelte die Leipziger Illustratorin Christina Röckl Texte, die sie in Bilderübersetzte und in diesem Werk zusammenbringt.Ein Bilderbuch für Erwachsene von Kindern gedacht, die Abstraktion einesBegriff s in Wort und Bild fassbar gemacht.Aus dem Inhalt:"Die Seele sitzt im Magen-Bauch-Bereich. Die sitzt im ganzen Körper. Seelesitzt ganz tief im Herzen drin. Oder im Fuß. Seele sitzt am Kopf - genau ander Seite. Insgesamt ist sie so groß wie die Augen. Eigentlich könnte Seeleüberall sein.""Abends fl iegt die Seele aus einem raus, unddeshalb schläft man auch ein. Man ist wietot, stirbt aber nicht." - "Aber in der Nachtgehste doch manchmal auf Toilette!" - "Na,dann kommt sie mal kurz zurück!" - "Unddann?" - "Dann platzt der Kopf." (Alle Texte im Bilderbuch sind Auszüge auszwölf Gesprächen mit Kindergruppen ausGrundschule und Kindergarten. Aufgenommenim Frühjahr 2013.)
buecher-magazin.deAls ich ein Kind war, dachte ich, die Seele sei ein Organ wie Lunge und Leber auch. Dass sie nach dem Tod in einem weißen Kleidchen in den Himmel aufsteigen sollte (zumindest sagte das meine Großmutter), verwirrte mich. "Was ist Seele?", fragte die Leipziger Illustratorin Christina Röckl Kinder in Kindergärten und Grundschulen. Die hellsichtigen Antworten der jungen Philosophen, die mit einer großen Leichtigkeit über Leben und Tod reden, setzte sie in Bilder um. Dick aufgetragene, intensive Farben, feine, eingekratzte Muster und Gesichter, viel Dunkelheit, viel Licht: ein Fest für die Augen. "Abends fliegt die Seele aus einem raus, und deshalb schläft man auch ein. Man ist wie tot, stirbt aber nicht." - "Aber in der Nacht gehste doch manchmal auf Toilette!" - "Na, dann kommt sie mal kurz zurück!" - "Und dann?" - "Dann platzt der Kopf."
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
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