Klein aber fein
Wir haben es zu tun mit einer kleinen Krimi-Anthologie rund um den Wein, drei Kurzgeschichten beinhaltend.
In der ersten Geschichte geht es um einen kleinen Jungen, der den Mord an seinem Opa, einem Weingutsbesitzer in Ungarn, mitansehen musste und der erst ein halbes Leben
später den Mut findet, den Ort seiner Kindheit wieder aufzusuchen. Dort glaubt er, wieder Zwiesprache mit…mehrKlein aber fein
Wir haben es zu tun mit einer kleinen Krimi-Anthologie rund um den Wein, drei Kurzgeschichten beinhaltend.
In der ersten Geschichte geht es um einen kleinen Jungen, der den Mord an seinem Opa, einem Weingutsbesitzer in Ungarn, mitansehen musste und der erst ein halbes Leben später den Mut findet, den Ort seiner Kindheit wieder aufzusuchen. Dort glaubt er, wieder Zwiesprache mit seinem Opa halten zu können. Das ist eine schön erzählte kleine Geschichte, die mir persönlich allerdings etwas zu viel „X-Factor“ aufweist.
Die zweite Geschichte ist thematisch pickepacke vollgepackt. Vordergründig geht es um Eifersüchteleien zwischen zwei benachbarten Weinbaubetriebe in Gorgien. Daneben geht es um Liebschaften, Treue, Bioweinbau und und... Klingt wild, ist aber liebevoll und genau gezeichnet und sehr unterhaltsam.
Die dritte Geschichte ist wiederum schwere Kost. Es geht um die Emanzipierung eines Opfers häuslicher Gewalt, die am Ende völlig aus dem Ruder läuft. Aus Krimisicht ist diese die beste der drei Geschichten. Allerdings ist mir das Ende etwas zu heftig, zu viel Quentin Tarantino zu wenig cosy-crime.
Mir hat das Bändchen, mit ganz kleinen Abstrichen, sehr gefallen, auch wenn es natürlich eher als ein amuse gueule, als ein 3-Gang-Menu daherkommt. Aber das ist vielleicht gerade die Stärke des Formats, das ich so noch nicht kannte, da sich gängige Anthologien üblicherweise doch sehr viel umfangreicher präsentieren.
Dieses Bändchen ist für mich z.B. ein geradezu perfektes Mitbringsel für einen Krimi- oder Weinliebhaber.