Krystyna ist eine polnische Jüdin. Sie hat Auschwitz überlebt und ihre Geschichte in zwei Büchern niedergeschrieben (Wo vorher Birken waren und Leeres Wasser). Doch eine Geschichte ist unerzählt geblieben: die ihrer Liebe zum Sohn eines Mannes, der sich zum Propaganda-Helfer gegen ihr Volk hat machen lassen. Der Sohn, ein charismatischer Dramatiker, taucht Ende der fünfziger Jahre bei ihr in Warschau auf. Er will ihr Wissen, um ein Stück zu schreiben, das den Widerstand ihres Volkes dokumentiert. Er will ihre Liebe, um die Schuld zu tilgen. Krystyna findet keinen Schutz gegen so viel Unbedingtheit. Entgegen aller Vorsicht folgt sie dem jüngeren Mann nach Deutschland, nach Paris, nach Mailand. Und sie muß erleben, wie sie hinter seinem fanatischen, kometenhaften Tempo zurückbleibt. Jahrzehnte später: Nun lebt sie allein in Deutschland, sie ist dem Mann entkommen und auch ihrem Land, das sich von seiner Vergangenheit befreite, indem es die Opfer vertrieb.