** Neun Leben. Eine Katze hat neun Leben, dachte er, als er sich durch das Schneegestöber über den Hof in Richtung Haustür schleppte. Und mindestens acht davon habe ich schon verbraucht. **
Moosbach, ein verschworenes Dörfchen an der Donau, zu dem Kriminalhauptkommissar Brauner gerufen wird. Auf
dem heruntergekommenen Hof Finsterholz zeigt sich ein Bild des Grauens. Die komplette Familie wurde…mehr** Neun Leben. Eine Katze hat neun Leben, dachte er, als er sich durch das Schneegestöber über den Hof in Richtung Haustür schleppte. Und mindestens acht davon habe ich schon verbraucht. **
Moosbach, ein verschworenes Dörfchen an der Donau, zu dem Kriminalhauptkommissar Brauner gerufen wird. Auf dem heruntergekommenen Hof Finsterholz zeigt sich ein Bild des Grauens. Die komplette Familie wurde bestialisch abgeschlachtet - nur die 14-jährige Tochter konnte entkommen. Doch Amelie hat das Down-Syndrom und spricht nicht. Brauner geht davon aus, dass sie den Täter gesehen hat, denn alles deutet auf den Hofhelfer Paul hin, der seit der Tatnacht verschwunden ist. Doch die Ermittlungen laufen schleppend und die Presse sitzt ihnen im Nacken, die Finsterholz sofort mit Hinterkaifeck vergleicht, dem mysteriösen Mordfall, der nie aufgeklärt werden konnte...
"Und es wurde finster" ist ein solider Ermittlerkrimi, der mit ein paar sehr blutigen Szenen anfängt (die man jetzt aber auch nicht überbewerten sollte) und einem gelungenen Twist endet.
Es geht in erster Linie um Ermittlungsarbeit, eine Dorfgemeinschaft und ihre kleinen Geheimnisse, Religiosität und der Bezug zu dem realen Mordfall Hinterkaifeck, der mir persönlich sehr gefallen hat, aber hin und wieder ein wenig Atmosphäre vermissen lässt.
Brauner ist ein sympathischer Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht. Er handelt nachvollziehbar und man bekommt auch nur kleine Happen seines Privatlebens mit, das hier definitiv nicht im Vordergrund steht. Auch alle anderen Personen sind zumeist gut charakterisiert, man kann die Dorfbewohner ganz klar auseinanderhalten, das gelang mir bei Brauners Team nicht immer, war dort aber auch nicht weiter schlimm.
Der Schluss kam überraschend, aus dem Hinterhalt und nachvollziehbar - was will das Krimiherz mehr?
Fazit: "Und es wurde Finster" ist der erster Teil einer Krimireihe, der mich alles in allem gut und spannend unterhalten hat - ich hätte ihn mir nur atmosphärisch vielleicht noch ein klein wenig dichter gewünscht. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf den nächsten Fall des Kriminalhauptkommissar Brauner.
(3,5 *)