ein hilfreiches Buch um die eigene Sichtweise zu überdenken
Die Strategie der Autoren besteht auf vier tragenden Grundsätzen: Hinsehen, unterscheiden, loslassen und entspannen. Diese Grundsätze sind schon weit vor der problematischen Teeniezeit die Bausteine für eine gute Beziehung zu den
Kindern. Und diese vier Säulen einer guten Beziehung werden in diesem Buch beschrieben.
Das Buch ist…mehrein hilfreiches Buch um die eigene Sichtweise zu überdenken
Die Strategie der Autoren besteht auf vier tragenden Grundsätzen: Hinsehen, unterscheiden, loslassen und entspannen. Diese Grundsätze sind schon weit vor der problematischen Teeniezeit die Bausteine für eine gute Beziehung zu den Kindern. Und diese vier Säulen einer guten Beziehung werden in diesem Buch beschrieben.
Das Buch ist ziemlich eng beschrieben. Mit Hilfe von Fallbeispielen wird das Verhalten erklärt. Gestört haben mich nur die biblischen Vergleiche, die immer wieder gezogen wurden, deshalb gibt es von mir einen Stern Abzug.
Was das Buch ganz deutlich zeigt: Unsere Kinder haben Stärken und Schwächen. Die Stärken werden größtenteils einfach hingenommen und an den Schwächen wird rumgenörgelt. Ganz drastisch wurde mir das bei einem Noten-Beispiel klar: Das Kind bringt das Zeugnis heim mit vielen Einsen und Zweien. Nur in Französisch hat es eine Drei. Worüber wird gesprochen? Ich persönlich finde eine Drei in Französisch nicht schlimm, aber das Beispiel zeigt, was gemeint ist. Eine gute Note wird nur als prima erwähnt, aber bei einer schlechten Note wird viel mehr darüber diskutiert, wie es zukünftig besser laufen könnte. Daraufhin habe ich mir die Frage gestellt: Was mache ich, wenn mir etwas nicht gelingt? Ich ärgere mich und versuche es das nächste Mal besser zu machen, aber ständig darauf herumreiten tu ich nicht – warum mach ich das bei meinen Kindern? Ich möchte ihnen helfen und sie verbessern. Aber wollen das meine Kinder nicht auch? Hilft es ihnen mehr, wenn ich ständig daran meckere?
Viele Beispiele zeigen auf, daß das Positive nicht genug anerkannt wird, aber das Negative ständig im Vordergrund steht. Ein weiteres Beispiel macht das sehr deutlich: ein Junge hat auf seinen Bruder aufpassen müssen. Als die Eltern heimkamen haben sie mit dem Großen gemeckert, weil eine Erdnussschale zerbrochen ist. Der Große hat seinen Bruder festgehalten, damit er nicht vom Tisch fällt (statt der Schale) – war das nicht die bessere Entscheidung? Viele dieser Beispiele haben mich zum Nachdenken gebracht. Ich hoffe, daß ich mich zukünftig daran erinnere. Man sollte die Situation aus verschiedenen Sichtweisen betrachten und erst dann reagieren – auch wenn das in der Hektik meist schwer ist. Ich werde mit meinem Sohn (bzw. meinen Söhnen) darüber reden, daß sie mich ggf. daran erinnern sollen.
Ebenfalls war mir bisher nicht bewusst, daß es vier positive Aussagen benötigt, um eine negative Aussage nur auszugleichen. Die meisten Aussagen betreffen negatives Verhalten. Das ist auch das, was in Erinnerung bleibt. Lob ist zwar schöner, hat aber keinen großen Erinnerungsfaktor.
Ebenso wichtig ist eine gesunde Mischung aus Rechten und Pflichten, die je nach Alter aktualisiert werden müssen. Das „Projekt Zwölf-Einhalb“ fand ich interessant, aber ob und in welcher Form sich das für meine Familie umsetzen lässt, muß ich abwarten.
Und auch das Thema „Entscheidungen überlassen“ ist wichtig und findet sich in diesem Buch wieder. Auch die „Entspannungshilfen“ sind Anregungen, um den streßigen Alltag nicht eskalieren zu lassen.