Für mich ist das beschriebene Feuer im Buch als Metapher anzusehen, denn es brennt sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart der Protagonisten. Es ist gut gewählt, denn Feuer ist mächtig und stark. Es kann zerstören, aber wenn man die Liebe miteinbezieht, auch da wie ein verzehrendes
Feuer sein.
Lange war nicht eindeutig, warum Alisa sich komisch verhält und was der Auslöser dafür…mehrFür mich ist das beschriebene Feuer im Buch als Metapher anzusehen, denn es brennt sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart der Protagonisten. Es ist gut gewählt, denn Feuer ist mächtig und stark. Es kann zerstören, aber wenn man die Liebe miteinbezieht, auch da wie ein verzehrendes Feuer sein.
Lange war nicht eindeutig, warum Alisa sich komisch verhält und was der Auslöser dafür hätte sein können. Sie lässt sich relativ schnell auf Felix ein, bleibt aber geheimnisvoll. Cover und Klappentext sind gut gewählt und zeigen auf, dass "Und wenn die Welt verbrennt" nicht einfach zu lesen sein wird. Es ist herausfordernd, wie die überwiegend rote Farbe des Covers. Mich konnte der Roman sehr berührt und ich habe immer noch ein ungutes Gefühl im Bauch, da man die Story nicht einfach verdrängen kann. Was oberflächlich beginnt, geht immer mehr in die Tiefe und hinterlässt mich sprachlos, denn das Erleben von Adrian und Alisa ist sehr intensiv. Die Vergangenheit grausam und nicht so schnell abzulegen. Es sei denn man verdrängt, da man sich schuldig fühlt, aber irgendwann bricht auch dieses hervor und es kommen tragische Wahrheiten ans Licht die dazu führen Alisa zu verstehen. Ihr Verhalten ist eigentümlich und erst im Nachhinein begreiflich. Felix wird herausgefordert seine Liebe zu Alisa immer wieder neu zu hinterfragen und auch anzuzweifeln. Warum hat Alisa den Kontakt zu Adrian abgebrochen?
Auch Felix trägt sein Päckchen, denn er steht im Schatten seines älteren Bruders, der nicht verstehen kann, warum sich Felix auf das Malen konzentriert und sich nicht einem normalen Brotjob, bzw einem Studium widmen kann. Als er auf Alisa trifft, ist sie die erste, die sein Talent anerkennt. Felix sieht Alisa so, wie sie wirklich ist und vielleicht ist es das, was ihnen beiden Halt und Stärke gibt? Alisas Erleben stellt die junge Liebe vor große Herausforderungen.
Die Kapitel sind oft recht kurz und die Story wird abwechselnd von Alisa und Felix erzählt. Dies erzeugt eine gewisse Spannung, da die Wahrnehmungen und Empfindungen der beiden Protagonisten sehr unterschiedlich sind. Bis zum Ende hin habe ich allerdings nicht herausgefunden, wer der kleine Käfer ist, den Alisa immer wieder anspricht. Sie denkt und redet oft in Rätseln, was die Story belebt und ungewöhnlich machen konnte.
Die Grundstimmung im Roman ist oft traurig und dies ändert sich auch nicht, denn das Aufdecken der Vergangenheit Alisas legt sich wie ein Schatten auf die Story, die eigentlich auch eine Liebesgeschichte hätte sein können, aber eine ganz andere Wende nimmt. Tiefgründig und manchmal auch überfordernd, ist "Und wenn die Welt verbrennt" definitiv ein Roman, den ich ohne Wenn und Aber weiterempfehlen möchte. Die Autorin schreibt sehr bildlich und ich hatte vieles vor Augen, gerade die Zeichnungen rund um Felix sind lebendig. Die ausgezeichnete Ausarbeitung der Charaktere ist gelungen und geben Einblicke in die menschliche Psyche, was lange nachwirken wird und dem Roman die Oberflächlichkeit nehmen konnte. Sehr gerne eine Leseempfehlung!
★★★★★