Ihr gesamtes Berufsleben lang beschäftigen sie sich mit dem Innenleben ihrer Patienten, erfahren deren Nöte und Sorgen und müssen ihre eigenen Gefühle und Regungen hintanstellen. Sie kennen das Übermüdetsein, Lustlosigkeit und die Erfahrungen des Sichüberfordert-Fühlens. Schlimm ist das Wissen um therapeutische Mißerfolge, das an fast allen Psychotherapeuten nagt. Unsicherheiten und Selbstzweifel sind weit verbreitet.
Die Autorin spricht in diesem Buch die zahlreichen Facetten der psychotherapeutischen Tätigkeit an, rückt dabei stets die menschliche Seite des Therapierens in den Vordergrund und zeigt gangbare Wege auf. Sie selbst kennt nur zu gut die Probleme der Berufsausübung, aber auch die der Berufsausbildung und die Motive der Berufswahl: Weniger die Eignung, als vielmehr die Neigung stehen bei diesem Berufswunsch im Vordergrund. Mit hochgeschraubten Erwartungen an sich selbst treten sie an, diese scheinbar von Geburt an berufenen Helfer, doch was sie im Therapeutenalltag bald einholt, ist ein Gefühl von Unwirklichkeit im Beruf: Ein Vorbild sein, "authentisch" sein - mit Scham blickt so mancher verunsicherte Therapeut auf seine Aufgabe, den Patienten zu einem besseren Leben zu verhelfen.
"Kann sich unsere Gesellschaft diese Psychotherapie überhaupt leisten?" fragt die Autorin. Das Beruhigende ist: Es scheint gar nicht so sehr auf die uns bekannten menschlichen Intaktheiten oder Unzulänglichkeiten anzukommen. Therapien gelingen trotz alledem!
Die Autorin spricht in diesem Buch die zahlreichen Facetten der psychotherapeutischen Tätigkeit an, rückt dabei stets die menschliche Seite des Therapierens in den Vordergrund und zeigt gangbare Wege auf. Sie selbst kennt nur zu gut die Probleme der Berufsausübung, aber auch die der Berufsausbildung und die Motive der Berufswahl: Weniger die Eignung, als vielmehr die Neigung stehen bei diesem Berufswunsch im Vordergrund. Mit hochgeschraubten Erwartungen an sich selbst treten sie an, diese scheinbar von Geburt an berufenen Helfer, doch was sie im Therapeutenalltag bald einholt, ist ein Gefühl von Unwirklichkeit im Beruf: Ein Vorbild sein, "authentisch" sein - mit Scham blickt so mancher verunsicherte Therapeut auf seine Aufgabe, den Patienten zu einem besseren Leben zu verhelfen.
"Kann sich unsere Gesellschaft diese Psychotherapie überhaupt leisten?" fragt die Autorin. Das Beruhigende ist: Es scheint gar nicht so sehr auf die uns bekannten menschlichen Intaktheiten oder Unzulänglichkeiten anzukommen. Therapien gelingen trotz alledem!
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Wolfgang Schmidbauer begrüßt dieses Buch, das eine "Lücke" schließe. Denn, so der Rezensent, wissenschaftliche Untersuchungen über Therapeuten und ihre Möglichkeiten, mit ihrem schwierigen Beruf umzugehen, würden bisher entweder der "Komplexität des Themas oft nicht gerecht" oder argumentierten zu stark in eigener Sache, um unvoreingenommen zu urteilen. Schmidbauer, selbst Psychologe, stimmt der Autorin zu, dass die angebotenen Hilfsangebote wie Supervision nicht ausreichen, um die Gefahr der Überforderung und des "Burnout" bei Therapeuten zu bannen. Er lobt Jaeggi für ihre "kritische Distanz" und ihren anschaulichen Stil. Das Buch bietet wirklichen Einblick in die "Psychotherapieszene" und wirkt "nie denunziatorisch", so der Rezensent angetan. Dass der Vorschlag Jaeggis, den Therapeuten als "Schauspieler" zu verstehen, "missverständlich" ist, betont er ebenfalls, auch wenn er ihr im Grunde beipflichtet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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