Für die Sozialistische Einheitspartei waren die Religion und deren Anspruchauf Wahrheit eine Bedrohung. Das Verhältnis des DDR-Staates zu denKirchen war stets angespannt. Repressionen und Benachteiligungen vonChristen führten dazu, dass ihre Zahl zwar kleiner wurde. Dennoch standenMenschen zu ihrem Glauben. Die Studie über die ehemaligen Kirchenkreisein der Prignitz untersucht für die Zeit von 1979 bis 1990 Anpassung undWiderstand der Gemeinden und ihrer Pfarrer. Dargestellt wird, welchenZwängen Christen ausgesetzt waren, wenn sie ihren Glauben leben wolltenund sich staatlichen Vorgaben widersetzten, etwa weil sie ihre Kinderkonfirmieren ließen oder den Aufnäher "Schwerter zu Pflugscharen"trugen.Neben Interviews mit Betroffenen werteten die Autoren u. a. Akten desMinisteriums für Staatssicherheit aus. Letztlich hat die herrschende SEDvergeblich versucht, ihr Gesellschaftsbild durchzusetzen, am Ende konntesie nicht verhindern, dass die engagierten Mitglieder und Pfarrer derKirchengemeinden im Herbst 1989 wesentliche Träger der FriedlichenRevolution wurden.
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