Die Arbeiten von Simon Starling handeln von natürlichen und kulturellen Transformationsprozessen. Sie entwickeln sich aus einer Reihe von gedanklichen und praktischen Schritten, die wie eine Versuchsanordnung anmutet und gleichzeitig so etwas wie die Erzählung einer Verwandlung ist. Im Mittelpunkt von Starlings Ausstellung in der Temporären Kunsthalle Berlin stehen zwei Installationen, die um das Klima als notwendige Voraussetzung für die Existenz natürlicher oder künstlicher Systeme kreisen. Wird im einen Fall eine südliche Pflanze in den Berliner Winter verlagert, wobei das Transportmittel zugleich für die richtigen klimatischen Verhältnisse sorgt, stellt im anderen ein natürliches System die geeigneten Bedingungen für die Präsentation empfindlicher Artefakte her. Wenn Starling von solchen Vertauschungen erzählt, liefert er keine lückenlosen Berichte oder dramatischen Schilderungen. So nachvollziehbar seine gedanklichen und materiellen Konstruktionen sind, es bleiben poetisch-fragile Andeutungen, die ebenso eigensinnig wie ästhetisch beeindruckend sind.