Charaktere:
Willa versucht ihren Fehler wieder gut zu machen, auch wenn sie weiß, dass die Vergangenheit unumkehrbar ist. Um wenigstens ihre Nonna mit Stolz zu erfüllen, versucht sie allen Erwartungen gerecht zu werden. Sie ist in sich gekehrt, wirkt verunsichert und schüchtern. Gunner gegenüber
zeigt sie eine ganz andere Seite von sich, losgelöst und fröhlich. Er ist in der Lage, ihre Gefühle…mehrCharaktere:
Willa versucht ihren Fehler wieder gut zu machen, auch wenn sie weiß, dass die Vergangenheit unumkehrbar ist. Um wenigstens ihre Nonna mit Stolz zu erfüllen, versucht sie allen Erwartungen gerecht zu werden. Sie ist in sich gekehrt, wirkt verunsichert und schüchtern. Gunner gegenüber zeigt sie eine ganz andere Seite von sich, losgelöst und fröhlich. Er ist in der Lage, ihre Gefühle nachzuvollziehen, weshalb auch sie bereit ist, ihre eigens gesteckten Grenzen zu überschreiten. Doch auch Nonnas Grenzen verschwimmen hier und ehe sie sich versieht, scheint der Neuanfang, auf den sie so viel Hoffnung gesetzt hat, ein jähes Ende zu finden.
Gunners Familie fehlt jegliches Feingefühl. Schon als kleiner Junge hat er erfahren müssen, dass er auf dem Anwesen nur geduldet und nicht erwünscht ist. Diese Abneigung liegt in einem Familiengeheimnis begründet, welches spektakuläre Ausmaße annimmt.
Schreibstil:
Abbi Glines präsentiert uns mit Gunner und Willa zwei Charaktere, die augenscheinlich dasselbe durchmachen, dabei liegt der Unterschied im Detail. Wir erleben hier unterschiedliche Methoden mit etwas fertig zu werden, sei es indem man einen Schutzwall errichtet, der das Herz vor weiteren Schmerz schützen soll oder indem man sich das eigen Glück verwehrt, weil andere keine Chance mehr dazu haben werden, ihr eigenes zu leben. Die Entwicklung dieser Prozesse geht mit jeder Menge Gefühl einher, dabei beschränkt sich die Autorin in diesem Band auf den Austausch kleinerer Zärtlichkeiten und fällt nicht in das Muster, dass die Liebe hier exzessiv ausgelebt wird. Gerade der Verzicht auf sexuelle Handlungen in dem Sinne, hat die gefühlvolle Seite, sowie deren Bedeutsamkeit, hier nochmal um einiges hervorgehoben.
Ohne die Möglichkeit von Bradys Perspektive, hätte dieser wahrscheinlich eher oberflächlich gewirkt, dabei ist er ein wirklich sehr guter Freund. Brady ist ein junger Mann, der von seinen Eltern geliebt und behütet wird, im Gegensatz zu Gunner. Doch andersherum besitzt er Schwächen, die Gunner als Stärke hat. Aus Angst jemanden zu verletzen, spielt Brady ein Spiel, dass umso schmerzlicher wird, je länger er das unausweichliche hinauszögert, während Gunner keinerlei Versprechungen macht und von vorneherein klar stellt, wie viel eine Frau von ihm zu erwarten hat.
Die Familie Lawton hat mich wirklich sprachlos zurück gelassen. Hass und Intrigen haben diese Familie schon vor Jahren zerrüttet und mit Gunner hat man hier anscheinend einen Mittelpunkt gefunden, auf den diese angestaute Wut und Enttäuschung übertragen wird. Lediglich einem Menschen hat Gunner in seiner Familie vertraut und auch dieser hat durch falsche Erwartungen verursacht, letztendlich ein falsches Spiel gespielt.
Eine fesselnde Geschichte, die mich mit ihren Wendungen oft überrascht hat. Sprachlich und mit der bekannten Liebe zum Detail, hat mich Abbi Glines wieder in eine neue Welt entführt. Lediglich der Abschluss des Bandes, hat dem Buch einen leichten Dämpfer verliehen, denn obwohl die Reihe noch nicht beendet ist, fehlt dem zweiten Band in meinen Augen in mehrfacher Hinsicht ein richtiger Abschluss, sowohl für unsere Protagonisten, als auch für Brady, Riley deren damalige Geschichte in Verbindung mit den nun gelüfteten Geheimnissen jede Menge Fragen aufwirft, sowie Rhett und Ivy. Etwas, was man meiner Meinung nach hier noch ein Stück weiter hätte führen müssen oder zumindest eine Andeutung hinterlassen, dass wir auf die offenen Fragen noch Antworten erhalten werden.
Nichts desto trotz bin ich gespannt wie es weiter geht, ebenso wie ich neugierig bin, ob meine Vermutungen der Wahrheit entsprechen.