Ein vergessener Autor? Julio Cortázar? Das wollen wir doch mal sehen. Vielleicht sollte man erstmal dieses Buch lesen. Es versammelt unerwartete Nachrichten aus dem Nachlass eines Autors, den seine Fantasie und Experimentierfreudigkeit auf den Parnass der modernen lateinamerikanischen Klassiker katapultierte. Michi Strausfeld, die ihn noch gut gekannt hat, erinnert mit dieser Auswahl von Briefen, Skizzen, Artikeln, Capriccios und nachgelassenen Erzählungen daran, dass dieser ebenso verschmitzte, überwältigend charmante und tiefsinnige Erfinder von ebenso geschliffenen wie fantastischen Geschichten aus gutem Grund für so viele junge Autorinnen und Autoren ein Vorbild geworden ist, nicht nur in Lateinamerika. Christian Hansen, einer seiner kenntnisreichsten Fans, hat die Texte für diese umfassende Anthologie eines Argentiniers, den die ganze Welt mochte, übersetzt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ein Feuerwerk der Ideen entdeckt Rezensent Peter Kümmel auf jeder Seite der gesammelten Texte Julio Cortázars, einem der "größten Phantastiker der modernen Literatur", wie er ihn nennt. In aufschlussreichen Texten erfährt der Rezensent, wie der Autor sich von seiner eigenen Angst zu neuen Geschichten inspirieren ließ und der beängstigenden Ungewissheit die Bewunderung eben jener entgegenstellte. Indem er aufmerksam lausche und Träumen freien Raum ließe, erschaffe Cortázar mit seinen Texten aus genauen Beobachtungen alltäglicher Begebenheiten selbst kleine Wunderwerke, schwärmt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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