Onlinedating! Die meisten unter uns kennen eine Geschichte darüber. Entweder weil man dort selber angemeldet war oder ist, skurrile Sachen erlebt hat, vielleicht mitunter dran- und verzweifelte, oder weil im Freundes- oder Familienkreis darüber gestaunt wurde. Die einen kennen mehr schräge Erlebnisse, die anderen weniger. Claudine Adams fällt unter die Kategorie "mehr".In ihrem Debütroman nimmt die Autorin unverblümt und schonungslos den Leser mit auf all ihre Begegnungen, die sie dort unter dem Nickname "Emma" erlebt. Die Bekanntschaft mit M. zieht sie in die Abgründe der Google-Suche und sie entdeckt die Detektivin in sich. K. möchte im Partnerlook daten, sie lieber absagen. B. hält sich für unwiderstehlich und der kleine Maurer ist es fast. Sie stellt fest, dass Dickpics und Tränen eng beieinanderliegen können, erlebt herzerfrischende Lachanfälle und filmreife, absurde Momente. Zwischen Kontaktabbrüchen und gelöschten Matches beschäftigt sie sich mit dem Charme von Profiltexten, Nicknames und damit, wie das Ganze überhaupt funktioniert. Sie beschreibt einfühlsam von innigen und sinnlichen Stunden, erzählt offen über Verlangen, Sex und Phantasien. Von Glücksgefühlen, in denen sie baden möchte, überraschenden Wendungen, aber auch von tränenreichen Stunden der Enttäuschung. Der Umgang mit anderen Menschen scheint sich verändert zu haben. Sie sieht dies aber weniger im Onlinedating, sondern eher in unserer schnelllebigen Zeit begründet und glaubt, dass wir alle wieder mutiger wagen sollten. Denn letztlich suchen wir doch alle das Gleiche. Ob wir uns das eingestehen oder nicht.Ein unverstellter Frontbericht über Onlinedating weit jenseits der 25. Für Frauen und Männer, für Singles und Nichtsingles - unterhaltsam und intelligent!