Akute Einweisungen in psychiatrische Krankenhäuser sind heikle klinische Verfahren, insbesondere wenn sie auf der gesetzlich festgelegten Grundlage der Unfreiwilligkeit erfolgen. Ihre massiven Auswirkungen auf die Freiheit der Betroffenen haben auf europäischer Ebene eine Reihe von rechtlichen und ethischen Diskussionen ausgelöst. Die in Europa vorherrschenden unterschiedlichen Rechtstraditionen und -ansätze lassen eine länderübergreifende Harmonisierung immer noch als ein zu optimistisches Szenario erscheinen. In diesem Buch werden daher die rechtlichen Rahmenbedingungen und Routineverfahren für unfreiwillige Krankenhauseinweisungen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschrieben und die Einhaltung der Menschenrechtsgarantien in diesen Ländern untersucht. Darüber hinaus werden zwei charakteristische Beispiele für nicht freiwillige Einweisungen, nämlich Griechenland und das Vereinigte Königreich, miteinander verglichen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herausgestellt. Schließlich wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Harmonisierung der Gesetze, Rechtsakte und Verfahren in den Mitgliedstaaten zu verbessern. Es ist notwendig, eine stabile gemeinsame Grundlage zu schaffen, die das wichtige Thema der unfreiwilligen Einweisung in ein Krankenhaus regelt und die Länder in eine menschenrechtskonforme Richtung führt. Dieses Buch bietet praktische Empfehlungen in diese Richtung.