Er ist eine Klasse für sich: Thomas Gottschalk. Für seinen spitzen und schlagfertigen Humor wird er vom Publikum geliebt - doch die Zeiten haben sich geändert. Was früher für Lacher sorgte, kann heute Empörung auslösen. Selbstkritisch und selbstironisch zugleich geht er der Frage nach, warum er sich heutzutage manchmal wie aus der Zeit gefallen vorkommt, und er versucht, die Regeln und Fallstricke unserer Gesellschaft zu verstehen: Was hat sich in seinen Augen verändert und warum? Wie kann man sich einen Weg durch das Dickicht an Geboten und Verboten bahnen, auf dem man sich selbst treu bleibt und zugleich anderen mit Respekt begegnet? Wie ticken die unterschiedlichen Generationen und wie kann man zu gegenseitigem Verständnis beitragen? Dafür hat Thomas Gottschalk in seinem Buch auch mit Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas gesprochen.
»Ungefiltert« ist nach seinen autobiografischen Bestsellern »Herbstblond« und »Herbstbunt« erneut eine sehr persönliche Bestandsaufnahme und zugleich ein Plädoyer für mehr Gelassenheit im Umgang miteinander.
»Ungefiltert« ist nach seinen autobiografischen Bestsellern »Herbstblond« und »Herbstbunt« erneut eine sehr persönliche Bestandsaufnahme und zugleich ein Plädoyer für mehr Gelassenheit im Umgang miteinander.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Etwas mehr Filtrierung hätte dieses Buch schon vertragen, findet Rezensent Hilmar Klute. Thomas Gottschalk beschwert sich darin, erfahren wir, darüber, dass er von vielen Jüngeren als ein Herrenwitze erzählender Typ von Gestern betrachtet wird. Tenor des Buches ist laut Klute, dass die jüngere Generation nichts weiß und ungern arbeitet. Muss man sich mit so etwas überhaupt beschäftigen, wenn man da nicht mitgeht? Ja schon, findet Klute, schließlich ist es wichtig, auch Gottschalks Generation zu verstehen und sei es nur, um aus ihren Fehlern zu lernen. Die Besprechung ist auch nicht rundum negativ, Klute gefällt durchaus, wie ehrlich Gottschalk hier seinen Seelenzustand entblößt, die Verwunderung darüber, dass er, der ewige Berufsjugendliche, plötzlich zum alten Eisen zählen soll. Gottschalk sehnt sich, lernen wir von Klute, nach einer verlorenen Unbekümmertheit, und das ist insofern interessant, als diese Sehnsucht tatsächlich etwas erzählt über die einstige Form der hegemonialen Fernsehunterhaltung, für die Gottschalk, der ja in der Tat das deutsche Fernsehen internationalisiert hat, steht. Auch über Alter und Schönheit steht viel in diesem Buch, fährt Klute fort, außerdem um N-Wörter bei Wolfgang Koeppens, und schließlich bringt Gottschalk auch noch ein Interview mit dem Generationenforscher Rüdiger Maas unter. Insgesamt ein Buch, das Gottschalks eigenen Anspruch, mit dem Schwinden des eigenen Ruhms gut klar zu kommen, definitiv nicht einlöst, so das Resümee.
© Perlentaucher Medien GmbH
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