Zum Beten braucht man keine Kirchenbank. Schon Teresa von Avila betete zwischen den Kochtöpfen zum "Herrn der Töpfe und Pfannen". Beten heißt auch, spontan den jeweiligen Alltag vor Gott bringen. Nichts ist dafür zu trivial.Ob das ein ungeduldiger Stoßseufzer an der Supermarktkasse ist, wenn jemand minutenlang nach seinem Geldbeutel sucht, oder ein Luftholen vor einem unvermeidlichen Streit oder ein dankbarer Jauchzer nach der Geburt eines Kindes: Für diese kleinen Gebete gibt es keine fixen Vorlagen und braucht es keine Muster. Sie kommen aus dem Herzen und werden formuliert, wie einem "der Schnabel gewachsen ist" - ungehobelt, nicht fein konstruiert, lebendig wie das Leben selbst.