Lyrik lese ich eher selten und was ich in der Schule mal über Dinge wie Versformen und -maß gelernt habe, ist lang schon vergessen. Ich kann nur sagen, ob mir ein Gedicht gefällt oder nicht. Ob es mich anspricht oder berührt, ob es eine Aussage hat, die mir zusagt oder mich zum Nachdenken
anregt.
Dieses Buch hat mich über Wochen begleitet. Immer mal wieder las ich ein paar „Häppchen“ und…mehrLyrik lese ich eher selten und was ich in der Schule mal über Dinge wie Versformen und -maß gelernt habe, ist lang schon vergessen. Ich kann nur sagen, ob mir ein Gedicht gefällt oder nicht. Ob es mich anspricht oder berührt, ob es eine Aussage hat, die mir zusagt oder mich zum Nachdenken anregt.
Dieses Buch hat mich über Wochen begleitet. Immer mal wieder las ich ein paar „Häppchen“ und staunte, was dabei in mir vor sich ging. Ich merkte, dass ich die einzelnen Gedichte nicht einfach in „gefällt mir“ und „gefällt mir nicht“ unterteilen kann, denn das änderte sich schon mal ja nach Situation. Ein Gedicht las ich an einem Abend auf dem heimischen Sofa und es sagte mir irgendwie nichts. Einige Zeit später las ich es erneut, an einem Samstagmorgen zwischen zwei Saunagängen und ich dachte: Ja genau! Das ist es doch! Das ist ja so wahr, was der Autor da schreibt!
Wie gut, dass ich noch einmal zurückgeblättert hatte.
Aber ohnehin schreibt Günther Butscher über Themen, die jeder kennt, Gedanken, die jeder schon mal mehr oder weniger stark gewälzt hat. Seine Wortwahl trifft auf den Punkt, gleichzeitig findet man sich in der Art des Ausdrucks wieder, die Sprache ist nicht abgehoben, sondern eben so, wie man selber auch reden würde. Die Stimmung ist mal ernst und nachdenklich, ein anderes Mal unterhaltsam und witzig. Die Themenvielfalt spiegelt ebenfalls das normale, tägliche Leben wieder, da wird auch schon mal gegessen, U-Bahn gefahren oder Tiere beobachtet. Es wird nachgedacht über Vorurteile und Offenheit, über Frieden und Gerechtigkeit, über Dichtung und Malerei. Jahreszeiten finden sich wieder und Feste, im Grunde kann man zu gefühlt allen Bereichen des täglichen Lebens einen passenden Text finden. Das gefiel mir sehr.
Immer noch fand ich nicht zu allen Texten einen Zugang. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das bei späterer Gelegenheit auch noch?
Fazit: Warum nicht mal Lyrik? Diese hier kommt voll aus dem Leben und lädt zum Nachdenken ein.
Widersinn
Sagt einer, es sei dunkelhell,
Könnt‘ er auch sagen langsamschnell;
Eine weit’re Möglichkeit
Wäre auch alleinzuzweit.
Man könnte noch in großer Zahl
Finden solcher Worte Wahl,
Doch eins find‘ ich besonders krass,
Viel mehr noch als nur trockennaß -
Wenn mit viel Gewehren in der Hand
‘ne Friedenstruppe wird entsandt.