Manche sehen Träume als codierten Kommunikationskanal der Götter, andere als Müllabfuhr; einige qualifizieren Traumaktivitäten als sinnloses Gehirnfeuerwerk ab, dem wir, von einem horror vacui besessen, erst nachträglich Sinn zuschreiben, andere behaupten hingegen, Träume seien die Voraussetzung, damit wir uns überhaupt in der Realität zurechtfinden. Freud feierte Träume als via regia zum individuellen Unbewussten, Jung als Ausdruck des Kollektiven, das 'uns träumt', und Robert M. Sapolsky, enfant terrible der Neurowissenschaft, meint schelmisch: 'maybe the dreaming evolved, so that surrealists and dadaists could make a living'.In Ungeträumte Träume Dreams Undreamt widmen sich internationale Film- und Medienwissenschaftler der Interpretation von Träumen, 'die überhaupt niemals geträumt worden, die von Dichtern geschaffen und erfundenen Personen im Zusammenhang einer Erzählung beigelegt werden'. (Sigmund Freud, 'Der Wahn und die Träume in W. Jensens Gradiva') Mit Beiträgen aus Medienkunst, Musiktheater, Film und Literatur: Ryan Crawford, Randy Sterling Hunter, Rainer M. Köppl, Ulrich Meurer, Margarethe Satorius, Susanne Vill, Seth Weiner, Lisa Winter