Wie sah ein Tretretretre aus? Was ist ein Dodo? Was wurde aus den Riesenbibern? Hélène Rajcak und Damien Laverdunt erzählen in Text und Bild, in naturgetreuen Illustrationen und informativen Comics vom Leben und Sterben von Tieren, die irgendwann zwischen der Steinzeit und unserer Gegenwart ausgestorben sind - großartige Tiere, die es verdienen, dass wir ihrer gedenken. Das Tretretretre aus Madagaskar ist für immer verstummt; der große Lemure kommt nur noch in Legenden zu Wort. Das gleiche Schicksal ist dem Pouakai, dem Mapinguari, dem Kilopilopitsofy und anderen Tieren widerfahren, deren Namen allein schon zum Träumen verleiten. Manche waren riesig, andere wunderschön, manche Einzelgänger, andere liebten Gesellschaft. Und die meisten von ihnen hat der Mensch auf dem Gewissen. Die Sagen mancher Völker haben die moderne Wissenschaft ebenso auf die Spur ausgestorbener Tierarten gebracht wie sachliche Berichte aus der Neuzeit und Funde von Skeletten oder ausgestopfte Exemplare in alten Museen. Mit detektivischen Methoden hat die Wissenschaft viel über die Lebensweise dieser Tiere herausbekommen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.04.2012Incas, der Letzte
Eineinhalb Jahre lebte Incas nach dem Tod seiner Freundin Lady Jane noch. Dann, im Jahr 1918, starb auch er im Zoo von Cincinnati – und mit ihm eine gesamte Vogelart. Incas war der letzte lebende Vertreter der Karolinasittiche, einer nur 100 Gramm schweren, äußerst geselligen Papageienart. (Bild) Wie Hélène Rajcak und Damien Laverdunt diese und viele andere Unglaubliche Geschichten von ausgestorbenen Tieren erzählen, verdient höchste Anerkennung. Das gilt für die kurzen Comics, die es zu jedem Tier gibt, ebenso wie für die übersichtliche Darstellung der Fakten: Wo und bis wann lebte die Art, wie sah sie aus und warum ist sie ausgestorben. Hier wiederholen sich die Autoren notgedrungen– meistens war der Mensch der Grund. Die Illustrationen verzichten auf Schnickschnack ebenso wie auf Kitsch und sind dabei so gelungen, dass man selbst den vor 15 000 Jahren ausgestorbenen Langschnabel-Ameisenigel gerne anschaut, der von Natur aus eher sparsam mit den typischen Niedlichkeits-Faktoren ausgestattet ist. (ab 12 und Erwachsene) kabl
Hélène Rajcak und Damien Laverdunt
Unglaubliche Geschichten
von ausgestorbenen Tieren
Jacoby&Stuart 2012. 77 Seiten, 18,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Eineinhalb Jahre lebte Incas nach dem Tod seiner Freundin Lady Jane noch. Dann, im Jahr 1918, starb auch er im Zoo von Cincinnati – und mit ihm eine gesamte Vogelart. Incas war der letzte lebende Vertreter der Karolinasittiche, einer nur 100 Gramm schweren, äußerst geselligen Papageienart. (Bild) Wie Hélène Rajcak und Damien Laverdunt diese und viele andere Unglaubliche Geschichten von ausgestorbenen Tieren erzählen, verdient höchste Anerkennung. Das gilt für die kurzen Comics, die es zu jedem Tier gibt, ebenso wie für die übersichtliche Darstellung der Fakten: Wo und bis wann lebte die Art, wie sah sie aus und warum ist sie ausgestorben. Hier wiederholen sich die Autoren notgedrungen– meistens war der Mensch der Grund. Die Illustrationen verzichten auf Schnickschnack ebenso wie auf Kitsch und sind dabei so gelungen, dass man selbst den vor 15 000 Jahren ausgestorbenen Langschnabel-Ameisenigel gerne anschaut, der von Natur aus eher sparsam mit den typischen Niedlichkeits-Faktoren ausgestattet ist. (ab 12 und Erwachsene) kabl
Hélène Rajcak und Damien Laverdunt
Unglaubliche Geschichten
von ausgestorbenen Tieren
Jacoby&Stuart 2012. 77 Seiten, 18,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de