Der vorliegende Bericht versucht, ökonomische, sozialpolitische und soziologische Ansätze und Betrachtungsweisen zu verbinden, um damit eine umfassendere Analyse des Transformationsprozesses zu leisten. Daß hier durch angesichts der unterschiedlichen Fachterminologien und -perspektiven manche "Brüche" entstehen, muß als "Preis" für diesen Versuch in Kauf ge nommen werden. Die Berichtsgruppe hofft, mit dem Bericht einen Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung des bisherigen Transformationsprozesses zu leisten und der Öffentlichkeit und der Politik Informationen und Anre gungen zu geben. Frankfurt am Main, 30. Juni 1996 Richard Hauser, Wolfgang Glatzer, Stefan Hradil, Gerhard Kleinhenz, Tho mas Olk, Eckart Pankoke 1. Einführung Dieser Bericht behandelt einige Aspekte des in der Deutschen Demokrati schen Republik eingeleiteten und nach der Vereinigung in den neuen Bun desländern sich fortsetzenden Transformationsprozesses von einem soziali stischen zu einem freiheitlich-demokratischen und sozialstaatliehen Gesell schafts- und Wirtschaftssystem. Obgleich es sich hierbei um einen Sonderfall des in allen ehemals sozialistischen Ländern Mittel- und Osteuropas ablau fenden Transformationsprozesses handelt, erscheint es wichtig, zunächst ei nige allgemeine Charakteristika postsozialistischer Umbrüche zu skizzieren. ' Zur Kennzeichnung der epochalen gesellschaftlichen Umbruchprozesse in Mittel- und Osteuropa wurden und werden verschiedene Begriffe verwen det. Die Palette reicht von "friedlicher Revolution" über "nachholende Mo dernisierung" bis hin zu "Reform", "Transition" (also Übergang), "radikaler Systemwechsel" oder "Transformation". Während einige Begriffe- wie Re volution oder Transition - sich offensichtlich nur auf bestimmte Abschnitte beziehen, heben andere - wie nachholende Modernisierung - einzelne Aspekte hervor oder bleiben- wie Wandel oder Reform- allgemein.
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