Warum es etwas gibt, was es seiner Natur nach nicht gebendürfte, ist unbegreiflich. Das sollte uns aber nicht davon abhalten,auch ohne Leidensdruck Fragen an das Leid zu stellen. Daseigene Unglück möchte verstanden werden, das fremde Unglücksollte erkannt werden. Eine Plattform zur Auseinandersetzung liefertdas Leib-Seele-Problem. Damit wird der Blick auf das PhänomenBewusstsein gelenkt und die Schwierigkeit, Seelisches in ein materiellesWeltbild einzuordnen. Es zeigt sich, wie unser Verhältniszum Leid von Abhängigkeit geprägt ist und von Blindheit, wennes sich um fremdes Leid handelt. Die Unmöglichkeit, Bewusstseinvon außen zu beobachten, bietet diesem Schutz, bedeutet aberauch Gefährdung. Wir können die Folgen unseres Handelns dahergrundsätzlich nicht abschätzen, was umso mehr ins Gewichtfällt, als die technischen Möglichkeiten den Handlungsspielraumgewaltig erweitert haben.
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