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Klima, Corona, Ukraine: Die immer schnellere Abfolge von Krisen hat etwas Endzeitliches. Längst ist klar, dass unser nicht-nachhaltiges Modell nicht mehr haltbar ist. Allerdings beteuern viele Klimaaktivisten und Nachhaltigkeitsforscherinnen, dass eine sozial-ökologische Transformation das Schlimmste noch verhindern kann.
Dieses Versprechen, argumentiert Ingolfur Blühdorn, verkennt die Realität der Spätmoderne. Das öko-emanzipatorische Transformationsprojekt zerbricht selbst an seiner eigenen Logik und inneren Widersprüchlichkeit. Diese doppelte Unhaltbarkeit, so Blühdorns Diagnose, führt
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Produktbeschreibung
Klima, Corona, Ukraine: Die immer schnellere Abfolge von Krisen hat etwas Endzeitliches. Längst ist klar, dass unser nicht-nachhaltiges Modell nicht mehr haltbar ist. Allerdings beteuern viele Klimaaktivisten und Nachhaltigkeitsforscherinnen, dass eine sozial-ökologische Transformation das Schlimmste noch verhindern kann.

Dieses Versprechen, argumentiert Ingolfur Blühdorn, verkennt die Realität der Spätmoderne. Das öko-emanzipatorische Transformationsprojekt zerbricht selbst an seiner eigenen Logik und inneren Widersprüchlichkeit. Diese doppelte Unhaltbarkeit, so Blühdorns Diagnose, führt in eine neue Moderne jenseits liberaler Zentralwerte wie Mündigkeit und Partizipation. Diese Entwicklung ist längst im Gange, wird aber bislang nicht als große Katastrophe erfahren.
Autorenporträt
Ingolfur Blühdorn, geboren 1964, ist Professor für soziale Nachhaltigkeit und Leiter des Instituts für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit (IGN) an der Wirtschaftsuniversität Wien. In der edition suhrkamp erschien zuletzt Simulative Demokratie. Neue Politik nach der postdemokratischen Wende (es 2634).
Rezensionen
»Dieses Buch könnte - und vielleicht: sollte - wie eine Bombe in die sozialwissenschaftliche und politische Diskussion in Deutschland einschlagen. ... Ingolfur Blühdorns Buch leistet einen überaus wichtigen Beitrag zur Diagnose unserer Gegenwart.« Peter Wagner Soziopolis 20240416

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein bisschen was ist schon dran an den Thesen, die Ingolfur Blühdorn in seinem Buch aufstellt, findet Rezensent Martin Hartmann. Blühdorn argumentiert, lernen wir, dass die ökoemanzipative Bewegung, deren Ursprünge er in den 1960ern verortet, weniger an äußeren Widersachern als an inneren Widersprüchen scheitert. Ein Charakteristikum der Bewegung besteht darin, so Blühdorn, dass ökologische Probleme mit einer weitergehenden sozialen Befreiungsidee verknüpft werden. Die Probleme, denen sich dieses Modell zu stellen hat, analysiert der Nachhaltigkeitsforscher mit Hegel'schen Begrifflichkeiten, so Hartmann, es läuft darauf hinaus, dass linksliberale Ideale wie Nachhaltigkeit an Zugkraft verlieren, weil sie mit einem Autonomieversprechen verbunden sind, tatsächlich aber als autonomieeinschränkend erlebt werden. Mit Verweis auf den Kampf der Ukrainer um die Demokratie bezweifelt Hartmann Teile der Argumentation, auch in methodischer Hinsicht ist er nicht ganz überzeugt. Dennoch legt das Buch, urteilt der Rezensent, einige blinde Flecken linksliberalen Denkens offen. Als reaktionär kann man Blühdorns Thesen jedenfalls nicht abstempeln, schließt Hartmann, vielmehr ist das Buch als Perspektive auf eine unsichere Zukunft lesenswert.

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