Gott in all den falschen Leuten finden
Die lutherische Pastorin Nadia Bolz-Weber erzählt uns in diesem Buch, wie Gott auf den verschiedensten Wegen in ihrem Leben auftauchte, immer wieder, auch wenn sie nicht damit rechnete. Dabei geht es vor allem um Begegnungen mit Menschen, die so gar nicht in
unser Bild von einem Heiligen passen. Eher im Gegenteil.
Ich muss sagen, dieses Buch hat mich…mehrGott in all den falschen Leuten finden
Die lutherische Pastorin Nadia Bolz-Weber erzählt uns in diesem Buch, wie Gott auf den verschiedensten Wegen in ihrem Leben auftauchte, immer wieder, auch wenn sie nicht damit rechnete. Dabei geht es vor allem um Begegnungen mit Menschen, die so gar nicht in unser Bild von einem Heiligen passen. Eher im Gegenteil.
Ich muss sagen, dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht. Nachdem ich es eine Weile vor mir her geschoben hatte, weil das Cover dann doch nicht ganz so einladend aussieht, war ich ziemlich schnell begeistert. Die Autorin hat eine sehr erfrischende Sichtweise und vertritt diese mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Ironie – einfach herrlich! Da ist keine Spur von religiös anheimelnder, langweiliger und salbungsvoller Sprache, vielmehr geht Nadia sehr offen mit den verschiedensten Themen um und schreckt auch vor derben Ausdrücken an den passenden Stellen nicht zurück. Dies aber stets so, dass niemand sich verletzt fühlen muss, sondern allerhöchstens ein Grund zum Schmunzeln besteht. Dadurch wirkt die Autorin und mit ihr das ganze Buch sehr sympathisch.
Abgesehen davon ist es ein interessantes Thema, welches hier behandelt wird. Da fand ich das Unterthema des Buches eigentlich sehr passend gewählt, daher auch der Titel meiner Rezension. Nadia lässt uns an ihren ganz persönlichen Begegnungen mit anderen Menschen teilhaben. Dabei spricht sie sehr offen an, was aus ihrer Sicht schiefgelaufen ist. Häufig handelt es sich dabei um Dinge, die mir selbst sehr bekannt vorkommen. Arroganz, andere herablassend behandeln und so weiter...wer kann schon sagen, dass er davor gefeit ist? Es gab kein Kapitel, in dem ich nicht auf die eine oder andere Weise mit dem Kopf buchstäblich in etwas hineingestoßen wurde, was ich nicht immer unbedingt sofort zugeben wollte.
Außerdem gab es aber auch Kapitel, die den Aspekt der Gnade in den Mittelpunkt gestellt haben. Eine sehr greifbare, fühlbare Gnade, die gar nicht so weit von unserem Alltag weg ist. Es braucht auch nicht viel, um sie zu erleben – nur ein wenig Liebe und Mitgefühl. Viele dieser kleinen Begebenheiten, in denen Menschen einander wirklich begegnet sind und sich gesehen haben, fand ich sehr berührend.
Insgesamt ein durchweg äußerst angenehmes, lehrreiches, witziges und vor allem wichtiges Leseerlebnis. Ich kann nur hoffen, dass es auch anderen Lesern so gehen wird.