Bampton bei Oxford, Frühjahr 1365. Alan, der Büttel des Dorfes, wird mit aufgerissener Kehle am Wegrand gefunden – der Mann wurde augenscheinlich von einem Wolf angegriffen und getötet. Chirurg und Burgvogt Hugh de Singleton hat nach Betrachtung von Leichnam und Fundort Zweifel, ob wirklich ein Tier
für Alans Tod verantwortlich ist und begibt sich auf Spurensuche. Eines Abends wird Hugh…mehrBampton bei Oxford, Frühjahr 1365. Alan, der Büttel des Dorfes, wird mit aufgerissener Kehle am Wegrand gefunden – der Mann wurde augenscheinlich von einem Wolf angegriffen und getötet. Chirurg und Burgvogt Hugh de Singleton hat nach Betrachtung von Leichnam und Fundort Zweifel, ob wirklich ein Tier für Alans Tod verantwortlich ist und begibt sich auf Spurensuche. Eines Abends wird Hugh überfallen, kurz darauf wird sein Angreifer ermordet im Wald gefunden…
„Unheilige Umtriebe“ ist der zweite Fall für Hugh de Singleton und diesmal schickt Mel Starr seinen Protagonisten auf eine besonders knifflige Mördersuche.
So sehr sich der gewissenhafte Hugh auch bemüht, Licht in das Dunkel um den toten Büttel zu bringen und den Mord an Henry atte Bridge aufzuklären, es will sich einfach keine Erfolg versprechende Spur auftun. Trotz pfiffig gestellter Fragen bleibt Hugh so manches Mal ratlos zurück, seine Nachforschungen enden immer wieder enttäuschend. Die Motive bleiben unklar und in ganz Bampton und Umgebung ist kein Wolf und erst recht kein Mörder zu finden.
Mel Starr lässt Hugh sehr ausgiebig von seinen zahlreichen Fehlschlägen berichten – das macht die Handlung etwas schleppend und nimmt dem Krimi ein wenig die Spannung.
Dafür ist zwischen den sehr zögerlich voranschreitenden Ermittlungen immer wieder Platz, den Alltag und die Gewerke in dem mittelalterlichen englischen Dorf genauer kennenzulernen. Außerdem halten einige Zwistigkeiten unter den Dorfbewohnern und auch andere Ereignisse Hugh in Atem. Bei einem Besuch in Oxford führt er nicht nur sehr aufschlussreiche Gespräche mit John Wyclif, er lernt auch Katherine Caxton, die Tochter eines Pergamenthändlers, kennen und „die Liebe trifft ihn mit voller Wucht“.
Als ein wenig schade habe ich es empfunden, dass Lord Gilbert in diesem Band keinen einzigen Auftritt hat. Seine amüsanten Anmerkungen und die humorvollen Dialoge mit Hugh haben im ersten Teil immer wieder für eine Extraportion Unterhaltung gesorgt.
„Unheilige Umtriebe“ lässt sich angenehm zügig lesen und hat mir ein paar spannende Lesestunden beschert – auch wenn der Handlung ab und an ein wenig der Schwung fehlt, sorgen humorvolle Formulierungen und scharfsinnige Bemerkungen immer wieder für beste Unterhaltung.