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Der Band versammelt Vorträge und Essays aus dem Zeitraum 1984 bis 2006. Sie tauchen in die Sphäre des Austauschs ein, in der Radikale, die politisch durch Welten voneinander getrennt waren, lebhaft mit einander kommunizierten. Da wir Vertrautem auf feindlichem Terrain begegnen, kommt uns der Austausch heute unheimlich vor.

Produktbeschreibung
Der Band versammelt Vorträge und Essays aus dem Zeitraum 1984 bis 2006. Sie tauchen in die Sphäre des Austauschs ein, in der Radikale, die politisch durch Welten voneinander getrennt waren, lebhaft mit einander kommunizierten. Da wir Vertrautem auf feindlichem Terrain begegnen, kommt uns der Austausch heute unheimlich vor.
Autorenporträt
Lethen, Helmut
Helmut Lethen, geb. 1939, gegenwärtig Direktor des IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften. Forschungsschwerpunkte u.a. historische Avantgarde und Philosophische Anthropologie der Zwischenkriegszeit. Veröffentlichungen u.a.: Verhaltenslehren der Kälte (1994), Der Sound der Väter (2006).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2009

Lethens Erkältung

Helmut Lethens Buch "Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen", das 1994 bei Suhrkamp erschien, wurde ein Kultbuch, ohne dass der Verlag dafür viel hätte tun müssen oder getan hätte. In dieser funkelnden Schrift analysierte Lethen die Coolness als gemeinsamen Habitus von Denkern wie Ernst Jünger, Carl Schmitt oder Bert Brecht. Es ging bei diesem Habitus, wie Helmuth Plessner 1924 formulierte, um die Erlernung von Techniken, "mit denen sich die Menschen nahekommen, ohne sich zu treffen, mit denen sie sich voneinander entfernen, ohne sich durch Gleichgültigkeit zu verletzen". Mit anderen Worten: Die Künstlichkeit der Gesellschaftsformen sollte als natürliches Milieu des Verhaltens erschlossen werden. Nun legt Lethen, gegenwärtig Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK), in einem neuen Band die Essays vor, welche er zwischen 1984 und 2006 als Diskussionsbeiträge zu seinem Kälte-Buch verfasst hat. In den meisten dieser Aufsätze taucht Lethen in die Sphäre des Austauschs ein, "in der Radikale, die sich politisch durch Welten voneinander getrennt empfanden, lebhaft miteinander kommunizierten". Die Fragen, die sich durch Lethens Essays ziehen, lauten: Was verband und trennte die Schriftsteller Bertolt Brecht, Ernst Jünger, Walter Benjamin, Arnolt Bronnen und Robert Musil? Welche Korrespondenzen gibt es zwischen den Philosophen Helmuth Plessner und Arnold Gehlen, dem Biologen Jakob von Uexküll und dem Juristen Carl Schmitt? Unheimlich nennt Lethen diese Austauschbewegungen zwischen den Erkälteten, "insofern uns Denkmotive der Radikalen heute noch verführen". (Helmut Lethen: "Unheimliche Nachbarschaften". Essays zum Kälte-Kult und der Schlaflosigkeit der Philosophischen Anthropologie im 20. Jahrhundert. Edition Parabasen. Rombach Verlag, Freiburg und Wien 2009. 236 S., br., 38,- [Euro].)

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