Das vorliegende Buch befasst sich mit langer w-Bewegung aus Komplementsätzen im Deutschen und schlägt zur Erfassung (un)zulässiger Strukturen - entgegen einer langen syntaktischen Forschungstradition - eine diskurssemantische Ableitung vor. Zentrale Fragen der Untersuchung sind: Welchen Einfluss nehmen Nebensatzeinleiter (dass vs. ob/wann) auf die Möglichkeit der Erfragung von Konstituenten aus Komplementsätzen und warum? Wie lässt sich der Einfluss der Hauptsatzverben auf die Voranstellungsmöglichkeiten aus dass-Komplementsätzen erklären (z.B. glauben/sagen/sich wünschen vs. ignorieren/verursachen)? Inwiefern lassen sich derartige Umstellungsmöglichkeiten kontextuell beeinflussen? Unter Anwendung formaler Diskursmodelle führt die Analyse die Inakzeptabilität bestimmter Strukturen letztlich darauf zurück, dass die Fragen im Diskurs uninformative Operationen darstellen und zum Zwecke der Kommunikation nicht gewinnbringend eingesetzt werden können.