67,95 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 6-10 Tagen
  • Broschiertes Buch

Um 1800 wird die Nachahmung aus dem Zentrum der schönen Künste in deren Peripherie verbannt. Mit der Durchsetzung des Originalitätskonzepts wird die regelgeleitete Imitation klassischer Vorbilder als minderwertige, dilettantische oder epigonale Kunst abgewertet. Dieser theoretische Paradigmenwechsel täuscht darüber hinweg, dass Nachahmung in der literarischen Praxis zentral bleibt. Nicht nur bewegt sich die sogenannte originelle Literatur oft in Bahnen der Übersetzung und Adaption. Daneben gibt es auf dem deutschen und europäischen Buchmarkt eine breite Masse an Texten, die aus ihrer…mehr

Produktbeschreibung
Um 1800 wird die Nachahmung aus dem Zentrum der schönen Künste in deren Peripherie verbannt. Mit der Durchsetzung des Originalitätskonzepts wird die regelgeleitete Imitation klassischer Vorbilder als minderwertige, dilettantische oder epigonale Kunst abgewertet. Dieser theoretische Paradigmenwechsel täuscht darüber hinweg, dass Nachahmung in der literarischen Praxis zentral bleibt. Nicht nur bewegt sich die sogenannte originelle Literatur oft in Bahnen der Übersetzung und Adaption. Daneben gibt es auf dem deutschen und europäischen Buchmarkt eine breite Masse an Texten, die aus ihrer Orientierung an prominenten Vorbildern kein Geheimnis machen.
Der Band untersucht die Eigenlogiken unorigineller Texte und sondiert ihre Funktionen für Literaturtheorie und -kritik. Die Beiträge widmen sich Poetologien des Unoriginellen, fragen nach dem Einsatz von 'Unoriginalität' als Beschreibungskategorie und zeigen, dass Originalität auch und vor allem ein Produkt historisch wandelbarer Diskurspraktiken ist.
Autorenporträt
ANNIKA HILDEBRANDT ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Literatur- und Kulturgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts, Ästhetiken politischer Literatur sowie Theorien und Praktiken von Autorschaft. ERIKA THOMALLA ist Professorin für Buchwissenschaft / Digitale Buchkultur an der Ludwigs-Maximilian-Universität München. Sie forscht zur Literatur- und Kulturgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts, zur Medien- und Wissensgeschichte der Literatur, zur Literaturtheorie, zur Praxeologie und zur literaturwissenschaftlichen Netzwerkforschung.