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'Unschlecht ist der Pflegesohn des Rapperswiler Friedensrichters. Unschlecht wächst natürlich und darum unaufhaltsam heran, zur Volljährigkeit. Das Mündel wird mündig und bekommt einen amtlichen Brief. Unschlecht wird 'sehr geehrter Herr Unschlecht'. Aus einem Nachtrag zum Brief erfährt er, dass auf der 'Wirklichen und Redlichen Sankt Gallischen Kantonalbank' einiges für ihn liegt, für ihn, Johann Ferdinand Unschlecht, Alleinerbe. Im Pass, über den er jetzt auch verfügt, steht unter 'Besondere Kennzeichen': Keine. Unschlecht korrigiert eigenhändig: 'Grosse Füsse schöne Augen graugrün gesunde…mehr

Produktbeschreibung
'Unschlecht ist der Pflegesohn des Rapperswiler Friedensrichters. Unschlecht wächst natürlich und darum unaufhaltsam heran, zur Volljährigkeit. Das Mündel wird mündig und bekommt einen amtlichen Brief. Unschlecht wird 'sehr geehrter Herr Unschlecht'. Aus einem Nachtrag zum Brief erfährt er, dass auf der 'Wirklichen und Redlichen Sankt Gallischen Kantonalbank' einiges für ihn liegt, für ihn, Johann Ferdinand Unschlecht, Alleinerbe. Im Pass, über den er jetzt auch verfügt, steht unter 'Besondere Kennzeichen': Keine. Unschlecht korrigiert eigenhändig: 'Grosse Füsse schöne Augen graugrün gesunde Zähne stark und noch alle. Inselbesitzer der Insel mit Nutzrecht zum Fischen und allem ausser Kormoranvögel und unter über zwanzig Zentimeter grossen Egli und anderen Raub--fischen. Lange Beine.''Neue Zürcher Zeitung
Autorenporträt
Gerold Späth wurde 1939 als Spross einer Orgelbauerdynastie in Rapperswil am oberen Zürichsee geboren. Ausbildung zum Kaufmann, weit gereist. Der mehrfach ausgezeichnete Autor (1979 Alfred-Döblin-Preis, 1992 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung u.v.a.m.) debütierte mit dem inzwischen legendären Roman "Unschlecht" (1970). Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke. Er lebt in Italien, Irland und Rapperswil