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"Kann ein Kuss die Existenz eines Menschen zerstören? Ein Kuss - kein Verbrechen, keine Gewalttätigkeit, kein Verstoß gegen die Regeln: Kann ein einfacher, durchaus banaler Kuss das Geschick eines Menschen aus den Angeln heben und den gesamten Verlauf seines Lebens ändern?"
Mit unnachahmlicher Leichtigkeit fängt der bedeutende italienische Schriftsteller Mario Fortunato Augenblicke der Liebe ein. Ein Kuss mit unerhörten Konsequenzen verbindet Menschen im ländlichen Italien mit Londoner Intellektuellen, Mussolinis Soldaten mit der englischen Kolonialgesellschaft in Afrika oder dem einfachen…mehr

Produktbeschreibung
"Kann ein Kuss die Existenz eines Menschen zerstören? Ein Kuss - kein Verbrechen, keine Gewalttätigkeit, kein Verstoß gegen die Regeln: Kann ein einfacher, durchaus banaler Kuss das Geschick eines Menschen aus den Angeln heben und den gesamten Verlauf seines Lebens ändern?"

Mit unnachahmlicher Leichtigkeit fängt der bedeutende italienische Schriftsteller Mario Fortunato Augenblicke der Liebe ein. Ein Kuss mit unerhörten Konsequenzen verbindet Menschen im ländlichen Italien mit Londoner Intellektuellen, Mussolinis Soldaten mit der englischen Kolonialgesellschaft in Afrika oder dem einfachen Volk in Russland, Männer mit Frauen und Männer mit Männern.

Mitten in dieser weit gespannten Weltkriegskulisse kreuzen sich die Wege einer sizilianischen Familie und eines Piloten der Royal Air Force, die sich am Ende gemeinsam gegen die Herrschaft des Nazifaschismus auflehnen. Doch zuvor müssen sie sich mit ihren kulturellen Befangenheiten und sexuellen Vorurteilen auseinandersetzen.

Eine nachdenkliche Schilderung eines hierzulande kaum bekannten Kapitels europäischer Geschichte.
Autorenporträt
Mario Fortunato, geboren 1958, studierte Philosophie in Rom. Er ist Publizist und Verfasser von Gedichten, Erzählungen und Romanen. Von 2000 bis 2004 war er Direktor des Italienischen Kulturinstituts in London; gegen seine Absetzung durch Silvio Berlusconi aufgrund seiner Homosexualität erhob sich internationaler Protest.
Sein Roman "Unschuldige Tage im Krieg" kam auf die Shortlist des "Premio Strega" und wurde mit dem "Mondello e Super Mondello" ausgezeichnet.

Marianne Schneider, geboren in München, ist seit 1980 Übersetzerin literarischer Texte aus dem Italienischen und gelegentlich aus dem Französischen. Neben sprachschöpferischen Gegenwartsautoren hat sie Renaissance-Klassiker und essayistische Werke übersetzt und sich als Herausgeberin u.a. von Leonardo da Vinci betätigt. Sie lehrte an der Europäischen Schule für literarische Übersetzung in Bozen und Florenz. 2009 erhielt sie den "Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis" für ihr Lebenswerk.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.01.2011

Heikles Dreieck

Einen Roman um einen Kuss herum aufzubauen ist ein Risiko: Mario Fortunato wagt es in seiner Erzählung vom Schicksal fünf junger Menschen, die im Zweiten Weltkrieg gegen den Faschismus kämpfen. Zur Liebe kommt der Einsatz fürs Gute - Kitschverdacht. Fortunato gelingt es jedoch, die Schicksale seiner Figuren glaubhaft zu entwickeln und geschickt zu verknüpfen: In einem Dorf bei Rom geraten der Jurist und Sozialist Stefano, seine Frau Nina und Sergio, Schüler des ersten sowie Liebhaber der zweiten, in eine Dreieckskonstellation. Zeitgleich pflegen in England Edna und der homosexuelle Kampfpilot Alastair eine intellektuelle Komplizenschaft; dass sie mehr empfindet, begreift Edna erst, als Alastair bei Genua abstürzt, sie dem Abwesenden Briefe schreibt und ihn schließlich zum Romanhelden macht. Während Edna ihre schriftstellerische Begabung entdeckt, kann Alastair der Gefangenschaft entkommen. Er geht in den Widerstand, trifft auf das italienische Dreieck und bringt es zur Explosion. Was im Resümee pathetisch scheint, schildert Fortunato meist subtil; unaufgeregt erforscht er die Spielarten der Liebe, zeigt, wie sie Menschen überrascht und verwandelt. Spannend ist der Roman allemal, und poetisch wirkt das Motiv des Monte Soratte, der über dem Geschehen thront. Allein das Finale kann die Erwartungen, welche die leicht schmalzigen Vorausdeutungen geweckt haben, nicht befriedigen. (Mario Fortunato: "Unschuldige Tage im Krieg." Roman. Aus dem Italienischen von Marianne Schneider. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2010. 248 S., geb., 19,95 [Euro].) nibe

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Autor Mario Fortunato verbindet hier die ganz große Geschichte mit den Geschichten einiger Individuen, und wenn man Doris Panys Rezension liest, dann gelingt es ihm auf eine rührende, nicht immer perfekte Art. Aber Pany ist dabei, wenn Fortunato dem Leser ein besseres Italien vor Augen stellt und ein Gegenbild zur hässlichen Banalität der Berlusconi-Ära entwirft. Sie erzählt ausführlich nach, wie sich die Personen in den Herausforderungen der großen Geschichte bewähren, und sie lobt Fortunato für den Mut, mit dem er das Motiv der Homosexualität einflicht. Pany ist am Ende so bewegt von dem Roman, dass sie dem Autor einige sprachliche Klischees nachsieht.

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