Wie reagiert man , wenn der Teenie-Sohn die Schule schmeißt und schwänzt und man als Filmkritiker gerade arbeitslos ist und Zeit mit dem Sohn verbringen möchte/muss?
Genau: man sieht mit dem Sohn gemeinsam Filme und diskutiert sie!
Die einzige Bedingung für die schulfreie Zeit: Keine Drogen und
jede Woche 3 Filme mit Vater-Sohn Gesprächen; und das bei "All inclusive" und bis 17:00 Uhr pennen…mehrWie reagiert man , wenn der Teenie-Sohn die Schule schmeißt und schwänzt und man als Filmkritiker gerade arbeitslos ist und Zeit mit dem Sohn verbringen möchte/muss?
Genau: man sieht mit dem Sohn gemeinsam Filme und diskutiert sie!
Die einzige Bedingung für die schulfreie Zeit: Keine Drogen und jede Woche 3 Filme mit Vater-Sohn Gesprächen; und das bei "All inclusive" und bis 17:00 Uhr pennen dürfen!
Na, das ist doch mal ein Angebot dem niemand widerstehen kann.
Dafür hätte ich vielleicht auch die Schule verlassen!
Also zuerst war ich ganz begeistert, welches Verständnis und wie viel Toleranz und Geduld David für seinen Sohn aufbringt. Gemeinsame Zeit zu verbringen und Gespräche zu führen über das Erwachsenwerden, die Liebe und über die Erfahrung über das andere Geschlecht, das ist durchaus beneidenswert. Das wünscht sich jedes Elternteil.
Allein dafür gebe ich 2 Sterne!
Allerdings erscheint mir die Idee auf den 2. realistischen Blick hin doch schon recht merkwürdig, um nicht zu sagen verrückt.
Zumal meine Filmauswahl meine Kinder in dieser Situation wohl auch eher zurückgeworfen hätte: Der Seewolf (Sohn geht zu Marine), Gandhi (Sohn geht nach Indien), Luther (Sohn wird Mönch) und Michel aus Lönneberga (Sohn amüsiert sich köstlich und hält mich für verrückt). Ok, das gehört hier nicht her, aber ich musste ja Beispiele bringen.
Fraglich an den dargestellten Tatsachen finde ich vor allen Dingen, das trotz des vorherrschenden Verbots für Minderjährige in Kanada der Sohn häufig Alkohol trinkt, ständig raucht und später auch noch Kokain nimmt. Das zeugt meiner Meinung nach von einem ziemlich überforderten und inkonsequenten Vater. Schließlich war am Anfang des Film-Deals immer die Rede von "Keine Drogen". Doch der Vater reagiert nicht. Ihn stören eher die schlechten Tischmanieren oder er hat Angst, das eine Freundin dem Jungen Liebeskummer machen könnte.
Die Aufnahme von Jobs war meiner Meinung ein Zeichen des Sohnes, sich vom Vater lösen zu wollen.
Nun zu dem geschriebenen Buch an sich: es war für mich sehr anstrengend und auch langweilig über Filme zu lesen, die ich kaum kenne oder keinen tieferen Sinn in ihnen sehe. Dabei finde ich Filme eigentlich sehr gut.
Die Sprache allerdings war einfach und gut verständlich, sodaß ich locker über viele Filmszenen hinweggelesen habe und froh war, das Buch aus der Hand legen zu dürfen.
Um junge Menschen zu motivieren, erfordert es wohl einiges mehr als gemeinsam Filme zu sehen und unter Alkoholeinfluss Vater-Sohn-Gespräche zu führen.
Dieses Buch habe ich nicht so sehr als Biografie gesehen, sondern eher als einen Versuch, als Filmkritiker im Medium Buch anerkannt zu werden.
Wer ein Faible für ältere Filme hat, eventuell die Laissez-Faire Erziehung unterstützt und sich einfach nur unterhalten mag, kann dieses Buch lesen.