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Vorfahrt für die Vernunft! 'Europa wandelt sich unter dem Druck der Krise'. Ebenso wie Menschen ändern auch Staaten oft nur dann ihre schlechten Gewohnheiten, wenn es nicht mehr anders geht. Die Krisenländer haben keine andere Wahl. Sparen tut weh. Aber es lohnt sich. Holger Schmieding, renommierter Volkswirt der Hamburger Berenberg Bank, zeigt, dass die aktuellen Turbulenzen sich bald als die Geburtswehen eines dynamischeren Europas herausstellen können. Er liefert 'vier Bausteine für ein besseres Europa'. Denn mit seinen Reformen erarbeitet sich Europa einen entscheidenden Vorsprung vor den USA und Japan. Eine einmalige Chance.…mehr

Produktbeschreibung
Vorfahrt für die Vernunft! 'Europa wandelt sich unter dem Druck der Krise'. Ebenso wie Menschen ändern auch Staaten oft nur dann ihre schlechten Gewohnheiten, wenn es nicht mehr anders geht. Die Krisenländer haben keine andere Wahl. Sparen tut weh. Aber es lohnt sich.
Holger Schmieding, renommierter Volkswirt der Hamburger Berenberg Bank, zeigt, dass die aktuellen Turbulenzen sich bald als die Geburtswehen eines dynamischeren Europas herausstellen können. Er liefert 'vier Bausteine für ein besseres Europa'. Denn mit seinen Reformen erarbeitet sich Europa einen entscheidenden Vorsprung vor den USA und Japan. Eine einmalige Chance.
Autorenporträt
Holger Schmieding, geboren 1958, ist seit 2010 Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Deutschlands ältester Privatbank. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre in München, London und Kiel arbeitete er am Kieler Institut für Weltwirtschaft, später beim Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie bei Merrill Lynch und der Bank of America. 2011 ernannte ihn die Financial Times Deutschland zum `Prognostiker des Jahres .
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2013

Testfall Euro
Zwei Bankökonomen analysieren die Währungsunion

Die beiden vorliegenden Bücher zum Euro sind von Autoren geschrieben, die nicht nur eine solide Ausbildung als Ökonomen besitzen, sondern daneben als langjährige Mitarbeiter international tätiger Banken die globalen Finanzmärkte und ihre Teilnehmer sehr gut kennen. Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt und heute Berater der Deutschen Bank, beschäftigt sich in seinem ursprünglich in englischer Sprache erschienenen, sehr verständlich und angenehm unaufgeregt geschriebenen Werk "Europas unvollendete Währung" vor allem mit der Beziehung von politischer und ökonomischer Integration in Europa. Mayers Ausgangspunkt ist, dass er den Euro aus politischen Gründen befürwortet - nicht zuletzt, weil er in einer Welt mit freiem Kapitalverkehr für einzelne Länder ohnehin wenig Chancen sieht, voll wirtschaftspolitische Souveränität zu bewahren. Dieser Punkt - wie immer man seine Bedeutung gewichtet - wird von vielen den Finanzmärkten fern stehenden Euro-Kritikern kaum beachtet, obgleich die jüngsten währungspolitischen Erfahrungen der Schweiz zeigen, wie sich selbst ein solides und neutrales Land Verwerfungen an Finanzmärkten nicht entziehen kann.

Mayer hält die gegenwärtige Konstruktion der Währungsunion allerdings für sehr verbesserungsbedürftig, und hier wird er kaum Widerspruch ernten. Einen europäischen Einheitsstaat als Ergänzung zur Währungsunion erachtet er als völlig unrealistisch. Seine Idee besteht darin, das Prinzip der nationalen Budgetverantwortung zu wahren, allerdings einen aus dem ESM herauswachsenden Europäischen Währungsfonds zu schaffen, der als Nothelfer bereit steht und dafür auch Zugang zur Europäischen Zentralbank benötigt. Auf längere Sicht sieht Mayer eine Transformation der Währungsunion voraus - eine Scheidung zwischen Hart- und Weichwährungsländern entweder innerhalb der Währungsunion (was mit einer Art Parallelwährung ginge, an deren Verwirklichung Mayer aber nicht recht glaubt) oder durch eine Beschränkung der Währungsunion auf Hartwährungsländer zuzüglich Frankreich.

Holger Schmieding, heute Chefvolkswirt bei Berenberg und früher bei der Bank of America, wendet sich mit "Unser gutes Geld" gegen die Untergangsszenarien mancher deutscher Professoren. Interessant, aber auch nicht wirklich erstaunlich: Eine vergleichende Betrachtung könnte zeigen, dass viele rein ökonomische Analysen von Befürwortern und Gegnern des Euro nicht weit voneinander entfernt sind. Auseinander gehen die Gewichtung von Argumenten, politische Prägungen und die oft langfristigen Prognosen, wobei beide Seiten wissen dürften, dass sehr langfristige ökonomische Prognosen kaum mehr sind als Wahrsagerei. So sieht Schmieding in der Peripherie ermutigende Reformen, während andere diese Reformen für unerheblich halten. Als Kenner der Finanzmärkte hängt Schmieding mögliche Ansteckungseffekte höher als Autoren, die ihr Leben an einem Lehrstuhl fern den Märkten verbracht haben.

Die Liste unterschiedlicher Wahrnehmungen ließe sich leicht fortsetzen. Schmiedings Forderungen, darunter eine Schuldenbremse für alle Länder, bessere Kontrollen der nationalen Finanzpolitik und ein deutsches Vetorecht bei finanziellen Rettungen dürften aber auch viele eurokritische Ökonomen unterstützen.

GERALD BRAUNBERGER.

Thomas Mayer: Europas unvollendete Währung.

Verlag Wiley. Weinheim 2013. 238 Seiten. 19,90 Euro.

Holger Schmieding: Unser gutes Geld.

Murmann Verlag. Hamburg 2013. 220 Seiten. 19,90 Euro

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