Der Klassiker „Unser Kosmos“ entstand aus der gleichnamigen Fernsehserie von 1983. Es ist das meistverkaufte englischsprachige Wissenschaftsbuch. Autor Carl Sagan war Astronom, Astrophysiker, Exobiologe und Fernsehmoderator. Im Vorwort unterstreicht er, dass Wissenschaft erforderlich ist, um als
Menschheit zu überleben, aber auch, dass sie ein Vergnügen ist, weil wir am Begreifen Freude finden.…mehrDer Klassiker „Unser Kosmos“ entstand aus der gleichnamigen Fernsehserie von 1983. Es ist das meistverkaufte englischsprachige Wissenschaftsbuch. Autor Carl Sagan war Astronom, Astrophysiker, Exobiologe und Fernsehmoderator. Im Vorwort unterstreicht er, dass Wissenschaft erforderlich ist, um als Menschheit zu überleben, aber auch, dass sie ein Vergnügen ist, weil wir am Begreifen Freude finden. Der Autor möchte Ideen und Methoden der Wissenschaft verständlich vermitteln.
Bereits der griechische Gelehrte Eratosthenes beschäftigte sich mit der Vermessung der Erde und nutzte Schatten und Spiegelungen im Brunnen, um den Umfang des Planeten zu bestimmen. Damit ist belegt, dass bereits die Wissenschaftler der Antike die Erde für eine Kugel hielten. Sagan beschreibt, wie im Laufe der Jahrhunderte die Welt umsegelt und jeder Winkel der Erde erforscht wurde. Das Wissen der Antike war in der Bibliothek in Alexandria gespeichert, die leider zerstört wurde.
Sagan widmet sich Darwins „Entstehung der Arten“, er erläutert die Mechanismen der Evolution und die Versuche der Menschheit, die Natur durch Domestikation zu verändern. Die Einflussnahme gipfelt in den Versuchen Stanley Millers, die grundlegenden biologischen Lebensbausteine unter Laborbedingungen zu erzeugen, indem die Uratmosphäre simuliert und mit Blitzen beschossen wird. Sagan zeichnet wichtige Stationen der Menschheitsgeschichte nach.
Von der Erde geht es in den Weltraum. Sagan erläutert die Sternbilder des Nachthimmels und ihre Bedeutung für die frühe Menschheit. Mystizismus und Aberglaube entstanden, wurden aber im Laufe der Jahrhunderte durch kluge Köpfe wie Kopernikus, Kepler, Brahe und Newton durch wissenschaftliche Erkenntnisse auf Basis empirischer Messungen und Beobachtungen ersetzt. Dabei war selbst Newton klar, dass „der große Ozean der Wahrheit gänzlich unerforscht vor ihm liegt“. (82)
Sagan erläutert die Erforschung des Sonnensystems, beschreibt die Verhältnisse auf Venus, Mars und Jupiter und die Versuche mittels Teleskop und später mittels Sonden, die Erkenntnisse zu erweitern. Manche Vorstellungen (z.B. Marskanäle) wurden revidiert. Der Höhepunkt war der bemannte Raumflug zum Mond im Jahre 1969. Bei der Euphorie konnte man leicht vergessen, dass interstellare Reisen aufgrund der Dimensionen des Weltraums unsere technologischen Möglichkeiten überschreiten.
Wenn es um Reisen durch Raum und Zeit geht, dürfen Ausführungen zu Albert Einstein nicht fehlen, der unser Weltbild revolutionierte. Er ordnete unsere Vorstellungen von Raum, Zeit, Gravitation und Geschwindigkeit neu und entwickelte mit SRT und ART Grundlagen, deren Verständnis auch hundert Jahre nach ihrer Entdeckung unser Vorstellungsvermögen überfordern. Ein Blick in den Weltraum ist ein Blick in die tiefe Vergangenheit.
Auch wenn Schätzungen die Vermutung stützen, dass es im All eine Vielzahl belebter Planeten geben muss, so bilden Raum und Zeit unüberwindbare Grenzen, sodass es nahezu ausgeschlossen ist, jemals Kontakt zu bekommen. Wie sollte auch eine Kontaktaufnahme aussehen, zu einer Zivilisation, die z.B. dreihundert Lichtjahre von uns entfernt ist? Dennoch handelt es sich um ein Thema, welches Sagan fasziniert hat, sodass er die Möglichkeiten der Entstehung außerirdischen Lebens erforscht hat.
Carl Sagan hat ein Buch geschrieben, welches die Leser in den Bann zieht. Es ist die lebhafte Geschichte einer neugierigen sich bewusst entwickelnden Menschheit, die ihre Umgebung einschließlich sich selbst erforscht und dabei den Horizont immer weiter nach außen verschiebt. Das Buch ist vierzig Jahre alt und die Naturwissenschaften entwickeln sich weiter. Dennoch handelt es sich um ein Grundlagenwerk, welches Interesse weckt und auch heute noch zu empfehlen ist.