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Nach längerer Zeit wird wieder eine umfassende Neuinterpretation eines der frühesten und zugleich bekanntesten Stücke Arthur Schnitzlers - dem "Anatol"-Zyklus - vorgelegt. Schon bei einer flüchtigen Lektüre wird sichtbar, daß dieses zentrale Werk der Wiener Moderne eine erstaunliche Aktualität besitzt. Mit einem soziologisch geschulten Blick geht die Untersuchung der Ursache dafür nach und sieht diese in der Vorwegnahme der postmodernen Konstellation der Gegenwart. Die Hauptfigur Anatol zeigt - seiner spezifisch österreichischen Prägung entkleidet - exemplarisch Konturen des für die…mehr

Produktbeschreibung
Nach längerer Zeit wird wieder eine umfassende Neuinterpretation eines der frühesten und zugleich bekanntesten Stücke Arthur Schnitzlers - dem "Anatol"-Zyklus - vorgelegt. Schon bei einer flüchtigen Lektüre wird sichtbar, daß dieses zentrale Werk der Wiener Moderne eine erstaunliche Aktualität besitzt. Mit einem soziologisch geschulten Blick geht die Untersuchung der Ursache dafür nach und sieht diese in der Vorwegnahme der postmodernen Konstellation der Gegenwart. Die Hauptfigur Anatol zeigt - seiner spezifisch österreichischen Prägung entkleidet - exemplarisch Konturen des für die Postmoderne charakteristischen individualisierten Individuums. Das Stück kann deshalb als Chiffre für die ,soziale Ortlosigkeit' und ,Unbehaustheit' des Menschen in der Postmoderne gelesen werden. Schnitzlers Welt ist damit, so erweist sich, keine "Welt von gestern", sondern die unsere.
Autorenporträt
Oliver Neun studierte an den Universitäten Göttingen, Freiburg, Berlin und München Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Linguistik, Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie. Nach dem Abschluß des Magisterstudiums in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft, Linguistik und Politikwissenschaft promovierte er im Anschluß an sein Zweitstudium Februar 2003 in Soziologie in München. Zur Zeit arbeitet er als Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen im Fachbereich Soziologie.