Zauberhaft: Zwei Geschwister erfinden ihre eigenes Krippenspiel.
„Ich bin doch die Maria!“
Das Krippenspiel fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Eine Geschichte, die wir eigentlich alle kennen, wird uns in immer neuen Varianten vorgeführt. Annette Langen fügt mit „Unsere eigene
Geschichte“ nun eine weitere, zauberhafte Variante in Buchform hinzu.
Die Geschwister Mia und Jona…mehrZauberhaft: Zwei Geschwister erfinden ihre eigenes Krippenspiel.
„Ich bin doch die Maria!“
Das Krippenspiel fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Eine Geschichte, die wir eigentlich alle kennen, wird uns in immer neuen Varianten vorgeführt. Annette Langen fügt mit „Unsere eigene Geschichte“ nun eine weitere, zauberhafte Variante in Buchform hinzu.
Die Geschwister Mia und Jona spielen gemeinsam die Weihnachtsgeschichte nach. Sehr niedlich ist, wenn der jüngere Jona immer wieder die Abläufe vergisst oder die „Maria“ im Spiel als Mia anspricht.
„Da wispert die Maria: ‚Klopf, klopf.‘ ‚Ach ja!‘, ruft der kleine Josef und macht schnell: ‚Klopf, klopf!‘“
Ganz toll finde ich da vom Gender-Bild auch, dass Mia die Führung übernimmt. Das ist bei Mädchen-Figuren ja leider immer noch nicht selbstverständlich.
Das Zauberhafte an dem Bilderbuch ist, dass es die kindliche Sicht mit den überlieferten Bibel-Schilderungen mischt. So wird die Geschichte etwas vereinfacht und gleichzeitig auf den Kinderblick fokussiert. Der Weg nach Bethlehem ist beschwerlich, die Felsen, vor denen die beiden Kinder laufen, sind daher in Schwarz-Weiß gestaltet. Die Flut an Schafen, die Einsamkeit des Stalls, das Jesuskind ist ein Hase, der im Stall gesessen hat.
Die Bilder von Illustratorin Marije Tolman sind künstlerisch mit einer kindlichen Note (ohne kitschig zu sein, was mir da immer ganz wichtig ist). Obwohl die Bilder auf den ersten Blick recht schlicht wirken, bieten sie ganz viel Raum für Entdeckungen und Interpretationen.
Was mir sehr gut gefallen hat: Unter den drei Königen findet sich eine Frau, was ich großartig finde. Das könnten die Eltern und der Großvater sein, die die Kinder hier wieder abholen. Das ist aber auch leider die einzige Stelle, wo ich Bedauern empfinde: Denn unter den Königen findet sich dafür keine einziger mit dunklerer Hautfarbe, das finde ich schade.
Zauberhafte Weihnachtsinterpretation, die das Weihnachtsfest aus kindlicher Sicht interpretiert. 4,5 von 5 Sternen, die ich gerne aufrunden.